„Woman“


„Woman“ – Der Rock-Pop-Soul-Abend der Musical- & Jazzstudierenden an der Folkwang Universität der Künste; Mitwirkende: Studiengang Musical, 4. Jahrgang: Maja Lilly Dickmann, Louis Dietrich, Samuel Franco, Yasmina Hempel, Felix Alexander Rabas, Samuel Ismail Türksoy; 3. Jahrgang: Gioia Heid, Nils Karsten, Susann Ketley, Juri Menke, Kelly Panier, Benedikt Peters; 2. Jahrgang: Maximilian Aschenbrenner, Antonia Kalinowski, Tamara Köhn, Til Ormeloh, Julius Störmer, Friederike Zeidler; 1. Jahrgang: Constanza Bonatti, Elena Franke, Jonathan Guth, Anna Hirzberger, Max Lochmüller, Alina Simon. Band: Florian Raepke (Trompete), Philipp Mohr (Trompete), Leon Dehne (Alt-/Bariton­saxophon), Malte Benz (Tenorsaxophon), Marlene Heldt (Posaune), Jona Hahn (Piano/Keyboards), Joe Schmitz (Piano/Keyboards), Ronald Schwandt (Gitarre), Malte Viebahn (Bass), Benny Hoffmann (Drums). Chorleitung: Michael David Mills; Musikalische Leitung, Arrangements: Jürgen Grimm, Joe Schmitz. 3. & 4. Dezember 2021, Folkwang Universität der Künste, Pina Bausch Theater, Essen.



„Woman“


Der Rock-Pop-Soul-Abend der Folkwang Universität der Künste


Bei der so genannten „Musical-Combo“ handelt es sich um ein regelmäßiges Projekt des Studiengangs Musical, das die in den einzelnen Fächern erlernten Fähigkeiten zusammenführen und dem Publikum präsentieren soll. Es ist Teil des Studienplans und auch der Abschlussprüfung im Studiengang Musical. Musical-Combo bedeutet, dass Sänger auf eine Combo aus Musiker*innen treffen, die u. a. im Studiengang Jazz studieren. Die angehenden Bühnendarsteller*innen lernen in diesem Projekt, Songs mit schauspielerischen und choreographischen Elementen auf der Bühne zu präsentieren. Die Arbeit im Tonstudio gehört ebenfalls zum Lernziel der Lehrveranstaltung. In der Bro­schü­re zum zwanzigjährigen Bestehen des Studiengangs Musical an der Folkwang Hochschule schildert Wolfgang Burbat, 1991 bis 2011 Professor für Musikalische Grund­aus­bildung im Studiengang Musical, dass dieses Projekt aus anfänglichen Jamsessions entstanden ist, die sich ergeben haben, da der Hauptprobenraum der Jazzabteilung unter den ersten Unterrichtsräumen des Studiengangs Musicals untergebracht war. Das dürfte zwar ab 2003 kein Problem mehr sein, denn seither beherbergt die „Weiße Mühle“ an der Schleuse Neukirchen in Essen-Werden die Unterrichtsräume des Studiengangs Musical, aber auch im Studiengang Jazz ist die Zusammenarbeit mit dem Studiengang Musical ein fester Bestandteil im Ausbildungsprofil.

ehemalige Abtei Werden, Torhaus, Klemensborn

Der Abend stand in diesem Jahr unter dem Motto „Woman“, wobei es im Studiengang Musical meines Wissens weder eine Frauenquote noch eine Männerquote gibt. Im augenblicklich vierten Jahrgang gibt es zwar vier Studenten und nur zwei Studentinnen, aber im augenblicklich ersten Jahrgang gibt es vier Studentinnen und zwei Studenten. Der Titel der Veranstaltung dürfte sich eher auf den Song von Kesha aus dem Jahr 2017 beziehen. Ungeachtet dessen gab es die Musical-Combo dieses Jahr Monate später als früher üblich, woran die COVID-19-Pandemie sicher nicht ganz unbeteiligt gewesen ist, die Folkwang Universität der Künste erlaubte noch im Juni „aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens bis auf Weiteres keine Veranstaltungen mit Publikum“. Im Juni waren fünf Studierende im vierten Jahrgang Maja Lilly Dickmann, Louis Dietrich, Yasmina Hempel, Felix Alexander Rabas und Samuel Ismail Türksoy am „Folkwang Showcase“ der Ruhrfestspiele 2021 im Theater Marl beteiligt, im Oktober präsentierte der vierte Jahrgang seine Eigenarbeit „Ob Du wirklich richtig stehst“, und im November waren vierter und dritter Jahrgang in „She loves me“ am Theater und Konzerthaus Solingen zu sehen.

Im Pina Bausch Theater waren an diesem Abend insgesamt 21 Songs aus dem Bereich Rock, Pop, Soul und Musical mit einer ausgewogenen Mischung von eher ruhigeren Arrangements und rockigen Songs zu hören. Alle Interpreten wussten auf ihre Art das Publikum zu begeistern. Gleich zu Beginn heizte Louis Dietrich dem Publikum mit seinem „Valerie“/„Runaway Baby“-Mashup mächtig ein, Benedikt Peters performte als Dragqueen „You and I“ von Lady Gaga, und Samuel Franco erläuterte vor seinem italienischen Song „Oggi sono io“ von Alex Britti, wovon dieser handelt – natürlich auch von Sex. Yasmina Hempel ließ es solistisch mit „Careless Whisper“ eher ruhiger angehen, bevor sie im Duett mit Maja Lilly Dickmann das Publikum schließlich mit dem Titelsong „Woman“ von Kesha in die Pause schickte.

Setlist des ersten Teils:
  • Louis Dietrich: „Valerie“/„Runaway Baby“-Mashup von Sean Payne, Abigail Harding, Russell Pritchard, David McCabe, Boyan Chowdhury, Bruno Mars, Philip Lawrence, Ari Levine & Brody Brown aus den Alben „Tired of Hanging Around“ (2006) von The Zutons und „Doo-Wops & Hooligans“ (2010) von Bruno Mars
  • Benedikt Peters: „You and I“ von Stefani Germanotta (Lady Gaga) aus dem Album „Born This Way“ (2011) von Lady Gaga
  • Samuel Franco: „Oggi sono io“ von Alessandro Britti aus seinem Debütalbum „It.Pop“ (1998)
  • Maja Lilly Dickmann: „Nobody’s Perfect“ von Jessica Ellen Cornish (Jessie J.), Andre Brissett, Claude Kelly & Michael R. Mentore aus dem Debütalbum „Who You Are“ (2011) von Jessie J.
  • Felix Alexander Rabas: „Black And Gold“ von Jesse Rogg & Samuel Falson (Sam Sparro) aus dem Album „Sam Sparro“ von Sam Sparro
  • Samuel Ismail Türksoy: „Maschin“ von Andreas Födinger, Philipp Scheibl, Peter Horazdovsky, Maurice Ernst & Michael Jakob Krammer aus dem Album „Schick Schock“ (2015) von der Band Bilderbuch
  • Kelly Panier: „Different People“ von Gwen Stefani, Tony Kanal & Eric Stefani aus dem Album „Tragic Kingdom“ (1995) von No Doubt
  • Yasmina Hempel: „Careless Whisper“ von George Michael & Andrew Ridgeley aus dem Album „Make it big“ (1984) von Wham!, Saxophon-Solo: Leon Dehne
  • Juri Menke: „Big Picture“ von Hannah Reid, Dominic Major & Daniel Rothman aus dem Album „Truth is a Beautiful Thing“ (2017) von London Grammar
  • Yasmina Hempel, Maja Lilly Dickmann: „Woman“ von Kesha Rose Sebert, Drew Pearson & Stephen Wrabel aus dem Album „Rainbow“ (2017) von Kesha

Zu Beginn des zweiten Teils präsentierte der Chor des Studiengangs Musical unter der Leitung von Michael David Mills zunächst „Light“ von Tom Kitt & Brian Yorkey aus „Next to Normal“ (UA: 16. Januar 2008, Second Stage Theatre, New York City) sowie „Türen“ („Doors“) aus der Musicalrevue „Closer Than Ever“ von David Shire & Richard Maltby Jr. (UA: 6. November 1989, Cherry Lane Theatre, New York City), lediglich von Michael David Mills am Flügel begleitet. Die übrigen Titel wurden solistisch oder im Duett von den Studierenden des dritten und vierten Jahrgangs vorgetragen, unterstützt von den Kommiliton*innen mit Background-Chören und Choreografien. Wie heißt es in Abwandlung eines bekannten Zitates (von Friedrich Schiller) so schön, Platz ist auf der kleinsten Bühne. Während sich Nils Karsten bei seinem Song „Video killed the Radio Star“ mit einem Ghetto Blaster begnügte und sich von seinen Kommiliton*innen als Radio Star feiern ließ, hatte Samuel Franco einen ganzen Koffer voller Requisiten mitgebracht und performte „Schüttel Deinen Speck“ von Peter Fox als Spielszene. Gioia Heid trat mit „Fields of Gold“ in Eva Cassidys Fußstapfen, die den Song von Gordon Matthew Thomas Sumner 1996 gecovert hat. Passend zur Weihnachtszeit wird in der von Yasmina Hempel vorgetragenen Ballade „River“ das Weihnachtslied „Jingle Bells“ zitiert. Susann Ketley hat nach ihrem Song „I Am What I Am“ – ursprünglich aus dem Musical „La Cage aux Folles“ wurde der Song später einer der bekanntesten Hits von Gloria Gaynor – die Aufgabe übernommen, die Band vorzustellen, deren Mitglieder sich daraufhin mit Improvisationen an ihren Instrumenten präsentierten, Improvisationen sind schließlich ein zentraler Aspekt des Jazz.

Setlist des zweiten Teils:
  • Chor der Jahrgänge 1 und 2 des Studiengangs Musical: „Light“ von Tom Kitt & Brian Yorkey aus „Next to Normal“ (UA: 16. Januar 2008, Second Stage Theatre, New York City)
  • Chor der Jahrgänge 1 und 2 des Studiengangs Musical: „Türen“ („Doors“) von David Shire & Richard Maltby Jr. aus der Musicalrevue „Closer Than Ever“ (UA: 6. November 1989, Cherry Lane Theatre, New York City), Deutsch von Nina Schneider
  • Nils Karsten: „Video killed the Radio Star“ von Geoff Downes, Trevor Horn & Bruce Woolley aus dem Album „English Garden“ (1979) von Bruce Woolley and The Camera Club
  • Felix Alexander Rabas: „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ von Jörn Fahrenkrog-Petersen & Carlos Karges, 1984 von der Band „Nena“ als Single veröffentlicht
  • Gioia Heid: „Fields of Gold“ von Sting aus dem Album „Ten Summoner’s Tales“ (1993) von Sting
  • Samuel Franco: „Schüttel Deinen Speck“ von Pierre Krajewski (Peter Fox), Vincent Graf Schlippenbach (DJ Illvibe), David „Monk“ Conen, Nacio Herb Brown & Arthur Freed aus dem Debütalbum „Stadtaffe“ (2008) von Peter Fox
  • Samuel Ismail Türksoy: „Al Hari’a“ von Jérôme Navet-Cintract aus dem Album „Looking for the light“ (2014) von Two Wooden Stones
  • Yasmina Hempel: „River“ von Joni Mitchell aus dem Album „Blue“ (1971) von Joni Mitchell
  • Louis Dietrich: „I’m Still Standing“ von Elton John, Bernie Taupin aus dem Album „Too Low for Zero“ (1983) von Elton John, Arrangement: Florian Raepke
  • Maja Lilly Dickmann: „Oh Jonny“ von Alexander Busse, Jan Phillip Eißfeldt (Jan Delay), Jonas Landerschier, Jost Nickel, Kaspar Wiens, Lieven Brunckhorst, Loomis Green, Philipp Kacza & Sebastian John aus dem Album „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ (2009) von Jan Delay
  • Susann Ketley: „I Am What I Am“ von Jerry Herman aus „La Cage aux Folles“ (UA: 21. August 1983, Palace Theatre, New York City)

Nach etwa zweistündigem Konzert hielt es niemanden im Auditorium auf seinem Platz und das Publikum bedachte alle Beteiligten mit langanhaltendem Stehapplaus. Als kleine Zugabe gab es noch ein Schnipsel aus dem Titelsong „Woman“. Im kommenden Jahr sollen die Studierenden des vierten Jahrgangs am 5. Februar mit ihrem Bachelor-Abschluss in der Neuen Aula zu erleben sein, am 24. und 25. Februar ist die Aufführung der Musical-Eigenarbeit des dritten Jahrgangs geplant, und am 18. Mai soll bereits „Anything goes“ als nächste Produktion des Kulturmanagements Solingen und der Folkwang Universität der Künste in einer Inszenierung von Sandra Wissmann Premiere am Theater und Konzerthaus Solingen feiern. Schaun mer mal…

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