Die Spielzeit 2013/2014 am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Musicalische Höhepunkte am Kleinen und Großen Haus

Bridget Breiner (Ballettdirektorin), Frank Baranowski (Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen), Michael Schulz (Generalintendant) und Dieter Kükenhöner (Geschäftführer)

Am 26. April 2013 hatte das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen zur Spielplanpräsentation eingeladen, bei der Generalintendant Michael Schulz traditionell gemeinsam mit Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski das Programm der kommenden Spielzeit vorgestellt hat. Für das „musicalaffine“ Publikum stehen diverse Produktionen auf dem Spielplan, die im folgenden chronologisch aufgeführt sind. (Das vollständige Programm der Spielzeit 2013/2014 ist im neuen Spielzeitheft zu finden, welches ab sofort im Musiktheater im Revier erhältlich ist.)

Matthias Koziorowski

Cabaret (Premiere: 15. September 2013, Kleines Haus)

„Cabaret“ ist nach „Flora, the Red Menace“ (Premiere: 11. Mai 1965, Regie: George Abbott) – in der Liza Minnelli als Flora ihr Broadway Debüt gab – das zweite gemeinsame Werk des kongenialen Duos John Kander und Fred Ebb, und es sollte ihr größter Erfolg werden. Harold Prince hatte die Rechte an „I am a Camera“ von John van Druten auf der Grundlage der Berliner Episoden-Romane „Mr. Norris Changes Trains“ (1935) und „Goodbye to Berlin“ (1939) von Christopher William Bradshaw Isherwood erworben und adaptierte das bereits 1951 erfolgreich am Broadway aufgeführte und 1959 verfilmte Drama zum Musical. Er beauftragte John Masteroff mit der Bearbeitung des Stoffes, John Kander verfasste die Musik und Fred Ebb schrieb die Songtexte. „Cabaret“ feierte am 20. November 1966 seine Uraufführung am Broadhurst Theatre, wurde 1967 mit acht Tony Awards ausgezeichnet und in 1.165 regulären Vorstellungen bis 6. Oktober 1969 aufgeführt. Allein am Broadway gab es zwei Revival-Produktionen (22. Oktober 1987 bis 4. Juli 1988 und 19. März 1998 bis 4. Januar 2004), am 9. Oktober 2012 feierte in London die vierte West End Revival Produktion am Savoy Theatre ihre Premiere.

Das Musiktheater im Revier zeigt „Cabaret“ als erste Premiere der Spielzeit 2013/2014 am Kleinen Haus, das für die gesamte Spielzeit in ein Cabaret umgestaltet wird. Bühnenbildner Dirk Becker verwandelt das gesamte Kleine Haus in den Berliner „Kit-Kat-Club“, mitsamt Bistro-Tischen im Parkett, an denen Speisen und Getränke serviert werden sollen. Aufgrund der veränderten Raumsituation ist die verfügbare Platzanzahl reduziert, dafür wird es aber 40 Vorstellungen geben, u. a. auch an Silvester. Man braucht trotzdem kein Prophet zu sein, um vorhersehen zu können, dass diese sicher ihr Publikum finden werden. Gezeigt wird die reduzierte Orchesterfassung von Chris Walker in deutscher und englischer Sprache in der deutschen Bearbeitung von Robert Gilbert. In der Inszenierung von Sandra Wissmann, die auch bei „Die Comedian Harmonists“ am Kleinen Haus Regie führte, werden
  • E. Mark Murphy als Conférencier,
  • Judith Jakob als Sally Bowles,
  • Alen Hodzovic als Clifford Bradshaw, Schriftsteller,
  • Christa Platzer als Fräulein Schneider, Pensionswirtin,
  • Joachim Gabriel Maaß/Klaus Brantzen als Herr Schultz, Gemüsehändler,
  • Jeanette Claßen als Fräulein Kost, Pensionsgast,
  • Michael Dahmen/Vasilios Manis als Ernst Ludwig, Nazi-Funktionär,
  • Isabell Classen, Daniela Günther, Theano Makariou, Julia Schukowski als „Kit-Kat-Clubs“-Girls und
  • Stefan Preuth, Markus Schneider, Nico Stank als „Kit-Kat-Clubs“-Boys
zu sehen sein, Sean Stephens zeichnet für die Choreografie verantwortlich.


„MiR goes Glam-Rock: Queen Forever!“ (Premiere: 15. Dezember 2013, Großes Haus)

In der neuesten Ausgabe des erfolgreichen Crossover-Formats „MiR goes…“ lässt Chefdirigent Rasmus Baumann die erfolgreiche britische Rockband Queen mit Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor und John Deacon auf der Bühne des Großen Hauses wiederauferstehen. Gemeinsam mit Drummer Andy Pilger, Bassist Heiko Pape und Gitarrist Thorsten wird die Neue Philharmonie Westfalen mit den größten Hits von „Bohemian Rhapsody“ bis „We will rock you“ das MiR rocken. Diese wurden eigens für ein Sängerquartett und großes Sinfonieorchester arrangiert. Nicht ohne Stolz gab Michael Schulz bekannt, dass für die vier Crossover-Konzerte (15. und 31. Dezember 2013, 30. April und 9. Juni 2014) Serkan Kaya und Henrik Wager verpflichtet werden konnten, die bereits als Judas Iskariot und Jesus von Nazareth in der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ sowie als Anatoly Sergievsky und Frederick Trumper in „Chess“ gemeinsam am Aalto-Theater in Essen auf der Bühne standen. Da „We Will Rock You“ im Colosseum Theater Essen nur bis 30. Juni 2013 gezeigt wird, werden auch die Aufführungen des Crossover-Formats in Gelsenkirchen sicher ihr Publikum finden.


„On the town“ (Premiere: 1. Februar 2014, Großes Haus)

Von Jerome Robbins und Leonard Bernstein zunächst als Ballett „Fancy Free“ (Uraufführung: 18. April 1944, Metropolitan Opera House, New York City) konzipiert, veranlasste dessen Erfolg Bernsteins Freunde Betty Comdon und Adolph Green, eine Komödie um die Kernhandlung herum zu schreiben. Schon ein halbes Jahr später hatte Bernsteins erstes Musical „On the town“ Premiere (Uraufführung: 28. Dezember 1944, Adelphi Theatre, New York City). Es ist eine seiner besten Broadway-Partituren, woran 462 Vorstellungen bis 2. Februar 1946 vor einem begeisterten Publikum keinen Zweifel lassen. Jerome Robbins choreografierte aufwendige Tanzsequenzen wie das „Time Square Ballet“ oder das „Imaginary Coney Island Ballet“ für das Musical, daher hat Bridget Breiner nicht lange überlegt, ob sie mit ihrem Ballett im Revier mit dem Musiktheater-Ensemble „kooperieren“ möchte. In der Regie von Carsten Kirchmeier und unter der Musikalischen Leitung von Rasmus Baumann wird „On the town“ ab 1. Februar 2014 in deutscher und englischer Sprache mit Übertiteln gezeigt.

Und noch eine außergewöhnliche Kooperation soll hier nicht unerwähnt bleiben, auch wenn diese nichts mit dem Genre Musical zu tun hat. Das Ballett im Revier kooperiert mit dem Aalto Ballett Theater Essen, der Essener Ballettchef Ben Van Cauwenbergh hat Bridget Breiners Compagnie zur Kooperation bei dem Ballett „Giselle“ von David Dawsen (Uraufführung: 9. März 2008, Semperoper Dresden) eingeladen. „Giselle“ wird erstmals am 29. März 2014 am Aalto-Theater Essen gezeigt, die Besucher des MiR müssen entweder nach Essen fahren, oder bis zur Spielzeit 2014/2015 warten, dann wird „Giselle“ von David Dawsen auch in Gelsenkirchen gezeigt.


„MiR goes Pop: Abba Forever!“ (Wiederaufnahme: 17. Mai 2014, Großes Haus)

Bereits in der Spielzeit 2011/2012 brachten Anke Sieloff, Judith Jakob, Jesper Tydén und Charles Moulton bei „MiR goes Pop: Abba Forever!“ (Premiere 31. März 2012) die größten Hits der schwedischen Popgruppe ABBA mit Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad von „Dancing Queen“ über „One of us“ bis zu „Thank you for the music“ in sinfonischen Arrangements zu Gehör. Aufgrund der großen Nachfrage können die Besucher bei der Wiederaufnahme des erfolgreichen Formats auch in dieser Spielzeit noch dreimal in den größten Hits von ABBA schwelgen (17., 24. und 30. Mai 2014).

Anke Sieloff

Für die musikalische Unterhaltung bei so viel geballter Information während der Spielzeitpräsentation sorgten Tenor Matthias Koziorowski und Mezzosopranistin Anke Sieloff. Matthias Koziorowski wird in der kommenden Spielzeit im Jungen Ensemble des MiR wertvolle Erfahrungen für seine weitere Bühnenkarriere sammeln können. Anke Sieloff ist bereits seit der Spielzeit 1993/94 am MiR engagiert, wo sie wiederholt mit dem Gelsenkirchener Theaterpreis sowie dem Preis der Theatergemeinde Gelsenkirchen ausgezeichnet wurde.

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