Die Spielzeit 2020/21 am Theater Hagen

Musikalisches Unterhaltungstheater am Großen Haus

Inzwischen hat das theaterhagen seinen Spielplan der Saison 2020/21 publiziert, aus welchem die drei Produktionen aus dem Bereich Musikalisches Unterhaltungstheater im folgenden chronologisch aufgeführt sind.

Stadttheater Hagen

„Die Blume von Hawaii“ (Premiere 24. Oktober 2020, Großes Haus)

„Die Blume von Hawaii“ – nach der Geschichte von Liliʻuokalani, der letzten Königin von Hawaiʻi; Musik: Paul Abraham, Libretto: Emmerich Földes, Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda; Bühnenpraktische Rekonstruktion der Partitur: Henning Hagedorn und Matthias Grimminger; Regie, Bühne: Johannes Pölzgutter; Mitarbeit Bühne: Rasa Akelaitytė; Choreografie: Seân Stephens; Kostüme: Susana Mendoza; Dramaturgie: Rebecca Graitl; Musikalische Leitung: Rodrigo Tomillo. Darsteller: Angela Davis (Laya, Prinzessin von Hawaii), Richard van Gemert (Prinz Lilo-Taro, ihr Verlobter), Insu Hwang (Kanako Hilo, ein vornehmer Hawaiier), N. N. (Admiral Makintosh), Kenneth Mattice (Reginald Harold Stone, Kapitän der amerikanischen Marine), Götz Vogelgesang (Lloyd Harrison, amerikanischer Gouverneur von Hawaii), Alexander von Hugo (John Buffy, sein Sekretär), Alina Grzeschik (Bessi Worthington, Nichte des Gouverneurs), Penny Sofroniadou/Elizabeth Pilon (Raka, eine junge Hawaiierin), Frank Wöhrmann (Jim Boy, ein berühmter amerikanischer Jazzsänger), Angela Davis (Suzanne Provence, seine Partnerin), N. N. (Perroquet, Oberkellner in der Bar), N. N. (Kaluna, ein alter Hawaiier), N. N. (Chun-Chun, ein chinesischer Diener), N. N. (Leutnant Sunny Hill, amerikanischer Marineoffizier), Maciej Michael Bittner (Kadett Bobbie Flipps). Chor: Dirk Achille, Nina Andreeva, Johan de Bruin, Anja Frank-Engelhaupt, Bumchul Kim, Sophia Leimbach, Nicole Nothbaar, Egidijus Urbonas. Tänzerinnen: Filipa Amorim, Noemi Emanuela Martone, Amber Neumann, Suzanne Vis. Uraufführung: 24. Juli 1931, Leipzig. Premiere: 24. Oktober 2020, Theater Hagen, Großes Haus.


„Monty Python’s Spamalot“ (Premiere 28. November 2020 14. März 2021, Großes Haus)

„Monty Python’s Spamalot“ – nach dem Film „Monty Python and the Holy Grail“/„Die Ritter der Kokosnuß“; Musik: John Du Prez, Eric Idle; Buch und Liedtexte: Eric Idle; Deutsche Bearbeitung: Daniel Große Boymann; Deutsche Dialoge und englische Songs mit deutschen Übertiteln; Regie: Roland Hüwe; Choreografie: Eric Rentmeister; Bühne, Kostüme: Lena Brexendorff; Dramaturgie: Rebecca Graitl; Musikalische Leitung: Steffen Müller-Gabriel. Darsteller: Rainer Zaun (König Artus, König von England), Carolin Soyka (Fee aus dem See), Alexander von Hugo (Patsy, der Knappe von König Artus/Wache 2), John Wesley Zielmann (Sir Lancelot, ein Ritter der Tafelrunde/Französischer Spötter, ein arroganter, herablassender Klischee-Franzose/Ritterfürst vom Ni/Tim der Zauberer), Florian Soyka (Sir Dennis Galahad, ein Ritter der Tafelrunde/Dennis, ein Morastsammler aus der Unterschicht/Prinz Herberts Vater/Schwarzer Ritter), Maurice Daniel Ernst (Historiker/Der noch-nicht-tote Fred/Französische Wache/Fahrender Sänger/Prinz Herbert), Richard van Gemert (Sir Bedevere, ein Ritter der Tafelrunde/Bürgermeister/Dennis Galahads Mutter/Concorde, das Pferd des Sir Lancelot), Matthias Knaab (Sir Robin, ein Ritter der Tafelrunde/Bruder Maynard/Wache 1), N. N. (Die Stimme Gottes), Veronica Appeddu, Dominik Doll, Linda Koprowski, Vera Lorenz, Julian Schier, N. N. Broadway-Premiere: 17. März 2005, Shubert Theatre, New York City. Deutschsprachige Erstaufführung: 25. Januar 2009, Musical Dome Köln. Premiere: 28. November 2020 14. März 2021, Theater Hagen, Großes Haus.

Das Musical „Monty Python’s Spamalot“ besteht aus einer Abfolge von einzelnen, in sich abgeschlossenen Sketchen, die durch eine Rahmenhandlung lose zusammengehalten werden, eben der Legende um König Artus und den Rittern der Tafelrunde auf ihrer Suche nach dem heiligen Gral, der schließlich unter einem Sitz im Auditorium gefunden wird und dem darauf sitzenden Zuschauer einen Bühnenauftritt beschert. König Artus und sein treu ergebener Knappe Patsy begeben sich zunächst auf die Suche nach tapferen Rittern und werden dabei von der Fee aus dem See unterstützt, indem sie den Torfbauern Dennis aus der Unterschicht in Sir Galahad verwandelt. Der völlig furchtlose, blutrünstige Sir Lancelot, der tapfere Sir Robin, der eigentlich ein großer Feigling ist, und der ein wenig unbeholfene Ritterlehrling Sir Bevedere vervollständigen die illustre Tafelrunde. Nach einem Abstecher in das Sündenbabel Camelot werden sie von niemand geringerem als Gott persönlich ermahnt, den heiligen Gral zu finden. Dabei müssen sie an der Burg von Guy de Lombard den Spott der französischen Soldaten über sich ergehen lassen, und beim Versuch, die Burg mithilfe des trojanischen Hasen zu erobern, versäumen sie, vorher in den Hasen zu steigen. Selbst als der Schwarze Ritter im Kampf bereits sämtliche Extremitäten verloren hat, stellt er sich ihnen noch immer mutig in den Weg. Als sie den Rittern, die immer Ni sagen, begegnen, verlangen diese von König Artus und den Rittern der Tafelrunde, dass sie ein Musical schreiben und erfolgreich in Bochum aufführen sollen. Aber wie Sir Robin weise bemerkt, habe ein Musical keinen Erfolg wenn es nicht vom Broadway komme. Sie besiegen das Kaninchen des Todes mit der Heiligen Granate und retten den unglücklichen Prinzen Herbert, der nicht singen darf. Zu guter Letzt erfährt König Artus, dass die Fee aus dem See eigentlich Jennifer heißt und ihn ebenso liebt wie er sie.


„Anatevka (Fiddler on the Roof)“ (Premiere: 27. März 2021, Großes Haus)

„Anatevka (Fiddler on the Roof)“ – nach dem jiddischen Roman „Tewje, der Milchmann“ von Scholem Alejchem; Musik: Jerry Bock; Liedtexte: Sheldon Harnick; Buch: Joseph Stein; Deutsche Bearbeitung: Rolf Merz, Gerhard Hagen; Regie: Thomas Weber-Schallauer; Choreografie: Riccardo de Nigris; Bühne: Alfred Peter; Kostüme: Yvonne Forster; Dramaturgie: Rebecca Graitl; Musikalische Leitung: Steffen Müller-Gabriel. Darsteller: Ansgar Schäfer (Tevje, ein Milchmann), Kristine Larissa Funkhauser (Golde, seine Frau), Elisabeth Köstner Penny Sofroniadou/N. N. (Zeitel), Joyce Diedrich (Hodel), Elizabeth Pilon (Chava), Charlotte Strohmeier, N. N., Elisabeth Bozhkov, Emily Kremser (Shprintze und Bielke), Kristina Günther (Jente, eine Heiratsvermittlerin), Tillmann Schnieders (Mottel Kamzoil, ein Schneider), Dorothee Ueter (Schandel, seine Mutter), Matthias Knaab (Perchik, ein Student), Ralf Grobel (Lazar Wolf, ein Metzger), N. N. (Lazar Wolfs Haushälterin), Richard van Gemert (Motschach, ein Gastwirt), Krzysztof Jakubowski (Rabbi), Dirk Achille (Mendel, sein Sohn), Bernd Stahlschmidt-Drescher (Awram, ein Buchhändler), Wolfgang Niggel (Nachum, ein Bettler ), Nina Andreeva (Oma Zeitel, Goldes verstorbene Großmutter), Verena Grammel (Fruma-Sara, Lazar Wolfs erste Frau), Götz Vogelgesang (Jussel, ein Hutmacher), Christian Bergmann (Wachtmeister), Julien Blue Hirte (Fedja, ein junger Russe), Tobias Kramm (Sasha, sein Freund), N. N. (Russischer Vorsänger), Werner Köhn (Der Fiedler auf dem Dach, Solo-Violine), N. N. (Rifka), N. N., N. N. (Heiratskandidaten). Broadway-Premiere: 22. September 1964, Imperial Theatre, New York City. Deutsche Erstaufführung: 1. Februar 1968, Operettenhaus, Hamburg. Premiere: 27. März 2021, Theater Hagen, Großes Haus.

Im Gewand jüdischer und russischer Volksklänge, Klezmermusik und einem unverwechselbaren Broadway-Sound – die typische Broadway-Nummer „Now I have everything“/„Nun hab´ ich, was ich will“ wurde allerdings erst später zur Partitur hinzugefügt – erzählen Jerry Bock und Joseph Stein in „Anatevka“ (Originaltitel „Fiddler on the Roof“) eine große jiddische Familiensaga in unsteter Zeit am Ende des Zarenreichs und kurz vor der Revolution 1905. Die Uraufführung von „Fiddler on the Roof“ fand am 22. September 1964 am Imperial Theatre in New York statt, Zero Mostel spielte die Rolle des Milchmanns Tevje. 1965 wurde das Stück für 10 Tony Awards nominiert, wovon es 9 Auszeichnungen tatsächlich gewonnen hat. Es wurde bis 2. Juli 1972 in 3.242 Aufführungen gezeigt, und erreichte damit als erstes Broadway-Musical mehr als 3.000 Vorstellungen, wofür Harold Prince als Produzent 1972 mit einem Special Tony Award für die bis dahin längste Laufzeit in der Broadway Geschichte ausgezeichnet wurde. Bis heute wurde es allein am Broadway fünfmal wiederaufgenommen.

Tradition ist das Zauberwort in Anatevka, einem kleinen jüdischen Dorf in der Ukraine. Der gutherzige Milchmann Tevje ist stolzer wie geplagter Vater von fünf Töchtern, die unter die Haube zu bekommen sind. Doch die eigenwilligen Heiratspläne seiner erwachsenen Töchter bringen sein festgefügtes Weltbild voller traditioneller Familienwerte, nach der der Vater den heiratsvermittelten Männern den Zuschlag gibt, mächtig ins Wanken. Seine älteste Tochter Zeitel hat sich mit dem armen Schneider Mottel Kamzoil verlobt, Hodel, die zweitälteste Tochter, verliebt sich in den Studenten Perchik, und Chava, die drittälteste Tochter, möchte gar den nicht-jüdischen jungen Russen Fedja heiraten. Das sorgt für rege familiäre und dörfliche Turbulenzen. Doch dann kommt der Befehl des Zaren, dass die Juden Anatevka innerhalb von drei Tagen verlassen müssen…

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