„Werk.Stadt.Tag.“ beim Stadtjubiläum „700 Jahre Bochum“

Ein Blick hinter die Kulissen, oder was Bochum Marketing dafür hält

Am „Werk.Stadt.Tag.“, der im Rahmen der Festwoche zum Stadtjubiläum „700 Jahre Bochum“ am 16. September 2021 stattfand, sollte die Möglichkeit bestehen, bei 55 Betrieben hinter die Kulissen zu schauen. In der Programmbroschüre war der Straßenbahnbetrieb Engelsburg gar nicht aufgeführt, weshalb dort nur von 54 Betrieben die Rede war. Bei 13 Betrieben war eine vorherige Anmeldung erforderlich, was die Auswahl für Spontanbesuche bereits einschränkte.

Zeche Holland 3/4/6

Zeche Holland 3/4/6 in Bochum-Wattenscheid, Lohnhalle

Die von der Zeche Holland in Bochum-Wattenscheid erhaltenen, von den Industriearchitekten Fritz Schupp und Martin Kremmer realisierten Verwaltungs- und Kauengebäude werden vom Technologie- und Gründerzentrum Wattenscheid genutzt, die Lohnhalle findet als Veranstaltungszentrum Verwendung. In der Veranstaltungshalle „Alte Lohnhalle“ war alles für eine Hochzeitsfeier eingedeckt. Zumindest war der „Werk.Stadt.Tag.“ eine gute Gelegenheit, einmal einen Blick in die „Alte Lohnhalle“ zu werfen.

Zeche Holland 3/4/6 in Bochum-Wattenscheid, Veranstaltungszentrum „Alte Lohnhalle“

Zeche Holland 3/4/6 in Bochum-Wattenscheid, Technologie- und Gründerzentrum Wattenscheid

Zeche Holland 3/4/6 in Bochum-Wattenscheid, Fördergerüst Schacht 4

Schokoladenwerk Bochum

Schokoladenwerk Bochum

Wer bei dem Schokoladenwerk Bochum an den Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“ denkt, macht sich womöglich völlig falsche Vorstellungen. In Sevinghausen (irgendwo im Nirgendwo) kann man vom Bistro in der gläsernen Produktion zuschauen, wie Schokolade- und Marzipanprodukte von Hand gefertigt werden, jederzeit während der Öffnungszeites des Bistros. Als eine Mitarbeiterin des Veranstalters noch ein Filmteam avisierte, stand sie natürlich im Fokus des Interesses und ich war als „normaler“ Besucher mit meinen Fragen abgemeldet; ich kam mir zum ersten Mal an diesem Tag wie „Mister Cellophane“ vor.

Schokoladenwerk Bochum

Feuerwehr Bochum – Feuer- und Rettungswache I

Feuerwehr Bochum – Feuer- und Rettungswache I

An der Feuer- und Rettungswache I waren gerade einmal drei Kraftfahrzeuge abgestellt (vier, wenn man das Schlauchboot mitrechnet), die man sich anschauen konnte. Da half Warten auch nicht, trotz des Hinweises in der Programmbroschüe, „Bitte rechnen Sie mit Wartezeiten vor dem Wachgelände“, es wurden nicht mehr. Als Ausrede musste schon wieder die COVID-19-Pandemie herhalten, ich kann es nach anderthalb Jahren nicht mehr hören.

Feuerwehr Bochum – Feuer- und Rettungswache I

MARK 51°7

O-Werk (ehemaliges Verwaltungsgebäude des Adam Opel AG Werk Bochum I) und DHL-Paketzentrum. Im Vordergrund die Fläche für das geplante Entwicklungszentrum der Volkswagen Infotainment GmbH. Der Baubeginn sollte bereits im Herbst 2020 sein.

MARK 51°7, das ist der m. E. hochtrabende Name des Entwicklungsprojekts für das Areal des ehemaligen Adam Opel AG Werk Bochum I mit einer Gesamtfläche von 68,3 ha. Den größten Teil belegt das DHL-Paketzentrum mit 14,3 ha. Die angeblich lt. Wikipedia vor dem Gebäude D2 stehende Werksbahnlok V28-103 der Adam Opel AG (eine in 89 Exemplaren gebaute dieselhydraulische Lokomotive Henschel DH 500 Ca) sucht man dort übrigens vergebens. Leider war es mir auch nicht vergönnt, nach dem Verbleib der Werksbahnlok zu fragen, denn ein Besucher der Präsentation hatte die Vortragende in einen nicht enden wollenden Privatplausch verwickelt, so dass ich mir zwangsläufig schon wieder wie Mister Cellophane vorkam. Die ebenfalls 1962 an Opel gelieferte, baugleiche V28-105 befindet sich übrigens im Eisenbahnmuseum Bochum, zumindest habe ich sie dort zur Eröffnung des neuen Eingangsgebäudes am 29. Februar 2020 gesehen.

O-Werk (ehemaliges Verwaltungsgebäude des Adam Opel AG Werk Bochum I)

Gebäude D2 des ehemaligen Adam Opel AG Werk Bochum I (ehemalige Gasübergabestation)

Gebäude D2 des ehemaligen Adam Opel AG Werk Bochum I (ehemalige Gasübergabestation)

Feuerwehr Bochum – Feuer- und Rettungswache II

Feuerwehr Bochum – Feuer- und Rettungswache II

Um von der Feuer- und Rettungswache II an der Bessemerstraße 26 zum OPENSPACE an der Bessemerstraße 85 zu gelangen, muss man lediglich die Bessemerstraße ein paar Blocks Richtung Südosten laufen – dachte ich. Noch bevor ich Hausnummer 85 erreichte, gab es ein Hinweisschild, der Ursulastraße zu folgen, und schließlich ein weiteres Hinweisschild an der Einfahrt zum Parkplatz des dort ansässigen Discounters, womit die Beschilderung endete. Ein netter Schildbürgerstreich desjenigen, der diese Hinweisschilder dort angebracht hat. Ich bin noch geraume Zeit über das Areal des Henry-Bessemer-Parks geirrt, bis mir schließlich jemand den Hinweis gab, er habe aus einer der Hallen schon häufiger Musik gehört, allerdings wusste derjenige auch nichts mit der Bezeichnung OPENSPACE anzufangen. Für den Schildbürgerstreich bzw. schlechte Ausschilderung an dieser Stelle noch ein Dislike!

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