„Avenue Q“ am Musiktheater im Revier


„Avenue Q“ – ein „Musical für Erwachsene“; Musik, Texte: Robert Lopez, Jeff Marx; Buch: Jeff Whitty; Deutsche Übersetzung: Dominik Flaschka (Dialoge) und Roman Riklin (Songtexte); Inszenierung: Carsten Kirchmeier; Choreografie: Frank Wöhrmann; Ausstattung: Beata Kornatowska; Puppenbau: Birger Laube nach Rick Lyon; Dramaturgie: Anna Chernomordik; Musikalische Leitung: Heribert Feckler. Darsteller: Thomas Klotz/Nicolai Schwab (Princeton/Rod), Charlotte Katzer (Kate Monster/Lucy die Schlampe), Daniel Jeroma (Nicky/Trekkie Monster/Bullshit-Bär), Merten Schroedter (Macaulay Culkin), Lanie Sumalinog/Anna Takenaka (Christmas Eve), Sebastian Schiller (Brian), Gloria Iberl-Thieme (Lavinia Semmelmöse/Bullshit-Bär/Puppenspiel für Lucy die Schlampe), Seth Tietze (Neuankömmling/Puppenspiel für Princeton, Rod, Trekkie Monster und weitere Rollen), Tina Podstawa/N. N. (Puppenspiel für Kate Monster, Lucy die Schlampe, Nicky und weitere Rollen). Uraufführung: 19. März 2003, Vineyard Theatre, New York City. Broadway-Premiere: 31. Juli 2003, John Golden Theatre, New York City. Deutschsprachige Erstaufführung: 26. Februar 2011, Theater St. Gallen. Deutsche Erstaufführung: 19. April 2012, Nationaltheater Mannheim. Premiere: 29. August 2021, Musiktheater im Revier, Großes Haus, Gelsenkirchen.



„Avenue Q“


Das „Musical für Erwachsene“ endlich live auf der Bühne des Großen Hauses


Robert Lopez („The Book of Mormon“, „Frozen“) und Jeff Marx haben sich 1998 beim BMI Lehman Engel Musical Theater Workshop kennengelernt, wo sie zusammen acht Songs und das Skript für „Kermit, Prince of Denmark“ schrieben, eine Muppet-Parodie auf „Hamlet“ von William Shakespeare. Bei der Jim Henson Company lernten sie Rick Lyon kennen, der von 1987 bis 2002 als Puppenspieler in der „Sesame Street“ mitgespielt hat. Brian Henson war zwar nicht an „Kermit, Prince of Denmark“ interessiert, aber es wurde mit dem 10th Annual Kleban Award in der Kategorie Lyrics ausgezeichnet. 1999 begannen Robert Lopez und Jeff Marx mit der Arbeit an „Avenue Q“ als Fernsehserie mit Puppen und Gesang und baten Rick Lyon, die Puppen für die Show zu entwerfen und auch selbst mitzuspielen. Bei der Präsentation einiger Songs waren die „Rent“-Produzenten Kevin McCollum und Jeffrey Seller sofort davon angetan, und so wurde aus der TV-Show ein Musical. „Avenue Q“ wurde am 19. März 2003 zunächst off-Broadway am Vineyard Theatre uraufgeführt, Rick Lyon spielte als Nicky/Trekkie Monster/Bad Idea Bear mit. Das Musical wurde aufgrund des großen Erfolges mehrfach verlängert (72 Aufführungen) und schließlich an den Broadway transferiert, wo es am 31. Juli 2003 am John Golden Theatre Premiere feierte. Dort wurde es bis 13. September 2009 in 2.534 Aufführungen gezeigt. Am 9. Oktober 2009 wurde die Show off-Broadway am „New World Stages“-Theater wiederaufgenommen und wurde dort bis 26. Mai 2019 gespielt. Die Broadway-Produktion gewann 2004 drei Tony Awards in den Kategorien Best Musical, Best Book of a Musical und Best Original Score und setzte sich in diesen Kategorien gegen das Musical „Wicked“ von Stephen Schwartz (Musik, Lyrics) und Winnie Holzman (Buch) durch. Am Londoner West End feierte „Avenue Q“ am 28. Juni 2006 im Noël Coward Theatre Premiere und wurde dort in 1.179 Vorstellungen bis 28. März 2009 gezeigt, bevor vom 1. Juni 2009 bis 13. März 2010 weitere 327 Aufführungen am Gielgud Theatre gespielt wurden. Nach einem letzten Transfer an das Wyndham’s Theatre, wo die Show bereits am 19. März 2010 wiederaufgenommen wurde, endete die vierjährige Spielzeit am West End am 30. Oktober 2010. Das Theater St. Gallen zeigte am 26. Februar 2011 die deutschsprachige Erstaufführung, die vom Nationaltheater Mannheim ab 19. April 2012 als Deutsche Erstaufführung übernommen wurde. Das Musiktheater im Revier zeigt das nicht gänzlich jugendfreie Musical in Gelsenkirchen mit der Altersempfehlung „16+“ als Kooperation mit dem Landestheater Niederbayern, wo es eine Altersempfehlung ab 18 Jahren gab. Auf der Website der Produktion im „New World Stages“-Theater hieß es zu diesem Thema: „AVENUE Q is great for teenagers because it’s about real life. It may not be appropriate for young children because AVENUE Q addresses issues like sex, drinking, and surfing the web for porn… if you DO bring your teenagers to AVENUE Q, they’ll think you’re really cool.“ Man sollte sich lieber keinen falschen Illusionen hingeben, schon Kinder wissen: „The Internet is for Porn.“

„Avenue Q“, Musiktheater im Revier, Charlotte Katzer spielt Kate Monster. Foto: Björn Hickmann

Während bei den Aufführungen in St. Gallen (Premiere 26. Februar 2011, Regie Dominik Flaschka), Mannheim (Premiere 19. April 2012, Regie Dominik Flaschka) und am Theater Hagen (Premiere 5. September 2015, Regie Sascha Wienhausen) die von Rick Lyon entworfenen und von Hand gefertigten Original-Puppen benutzt wurden, die für diese Inszenierungen ausgeliehen waren, kamen bei den Produktionen des Deutschen Theaters München in Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding (Premiere 12. Juni 2012, Regie Reinhardt Friese), des Theaters für Niedersachen (Premiere 19. August 2016, Regie Jörg Gade), des Theaters Bielefeld (Premiere 10. September 2017, Regie Nick Westbrock) und des Landestheaters Niederbayern (Premiere 8. März 2019, Regie Stefan Tilch) die vom Münchner Masken- und Figurenbildner Birger Laube nach dem Vorbild der Originale in Handarbeit angefertigten Puppen zum Einsatz. Diese sind auch in Gelsenkirchen zu sehen, wobei die Original-Puppen von Rick Lyon eindeutig mehr Ähnlichkeit mit den Puppen aus der „Sesame Street“ aufweisen als die Puppen von Birger Laube.

Die fiktive Avenue Q in New York City ist keine gute Adresse: Hier wohnen nicht die Schönen und die Reichen, sondern hier wohnen Menschen, die ihre größten Erfolge entweder schon lange hinter sich haben oder noch darauf hoffen – wenn auch im Moment leider vergeblich. Sie träumen davon, ein Star zu sein, oder auch nur eine erfolgreiche Kindergärtnerin, und vor allem träumen sie von der Liebe. Die ist hier allerdings noch ein bisschen komplizierter als anderswo, denn die Bewohner der Avenue Q sind nur zum Teil Menschen. Neben dem aufstrebenden Comedian Brian, der ständig auf der Suche nach einem neuen Job ist, und seiner japanischen Verlobten Christmas Eve, einer Therapeutin ohne Patienten, als mehr oder weniger normalem Paar steht in Gelsenkirchen Macaulay Culkin als dritte „echte“ Person als Hausmeister auf der Bühne. Alle übrigen Charaktere sind Puppen, die von Puppenspielern bewegt werden, die ihnen auch ihre Stimme leihen. Deren Ähnlichkeit mit den Stars der „Sesame Street“ ist keineswegs zufällig. Da ist Princeton mit einem Collegeabschluss in Englisch, der nach seiner Bestimmung im Lebens sucht, die Kindergärtnerinnen Assistentin Kate Monster, die sich eine feste Partnerschaft wünscht, die Zimmergenossen Nicky und Rod, einer heterosexuell und einer homosexuell, der mürrische Einsiedler Trekkie Monster, der sich vornehmlich pornografische Filme im Internet anschaut, die Nachtclubsängerin Lucy die Schlampe, die ältere Kindergärtnerin Lavinia Semmelmöse, Kates Boss, und die beiden Bad Idea Bears, die Verkörperung von Princetons und Kate Monsters schlechten Charaktereigenschaften. Das erfolgreiche Broadway-Musical handelt von den Sehnsüchten und Problemen der Menschen zwischen 25 und 40 Jahren, die Figuren des Kinderfernsehens zeigen hier ihre erwachsenen Seiten: Toleranz gegenüber Homosexuellen wird ihnen ebenso zum Konfliktstoff wie Rassismus; Verrat ebenso zum Thema wie Treue und Solidarität. So schräg das Leben der Menschen und Puppen auf der Avenue Q aber auch mitunter sein mag, am Ende ist die Botschaft einfach und überzeugend: Wer zusammenhält, ist stärker und glücklicher.

„Avenue Q“, Musiktheater im Revier, Lanie Sumalinog als Christmas Eve und Nicolai Schwab spielt Rod. Foto: Björn Hickmann

Die Gelsenkirchener Produktion basiert auf dem Originalkonzept von Robert Lopez und Jeff Marx, so ist es auch im Programmheft zu lesen, dementsprechend ähnelt die Inszenierung von Carsten Kirchmeier eben diesem Konzept. Erwartungsgemäß ist auch das Kostümdesign von Ausstatterin Beata Kornatowska ausgefallen, bei dem die Puppenspieler durch dunkle, unauffällige Kleidung hinter den Puppen fast „unsichtbar“ bleiben, Macaulay Culkin hat als Hausmeister der Avenue Q selbstredend den grauen Kittel an. Die Häuserfassade der Avenue Q (Bühne: Beata Kornatowska) begrenzt den bespielten Bühnenteil nach hinten. Die hinter der Häuserfassade der Avenue Q angeordnete sechsköpfige Band bringt die eingängigen Songs unter der Musikalischen Leitung von Heribert Feckler dynamisch zu Gehör. Alle Spenden, die am Broadway während des Songs „Give me your money“ im Publikum gesammelt wurden, gingen an die gemeinnützige Organisation „Cares/Equity Fights AIDS, Inc.“, was auch im Playbill vermerkt war. Womöglich möchte man es dem Gelsenkirchener Publikum vorenthalten, sich durch eine Spende für einen wohltätigen Zweck besser zu fühlen, jedenfalls gibt es hier während des Songs „Gib mir dein Geld“ keine entsprechende Spendensammlung im Publikum. Die COVID-19-Pandemie und die erforderlichen Coronaschutzmaßnahmen sprechen natürlich auch dagegen. Auch in Gelsenkirchen haben Kate Monster und Princeton für die Zuschauer durch das Fenster in Princetons Appartment gut sichtbar lautstark wilden, leidenschaftlichen Sex miteinander, von Macaulay Culkin mit seinem Song „Du kannst so laut wie der Teufel schrei’n, wenn du Liebe machst“ kommentiert, während sich Christmas Eve und Brian in ihrem Appartment ein wenig unauffälliger vergnügen, aber wer würde schon daran Anstoß nehmen, was Puppen sagen oder tun? Folkwang-Alumnus Frank Wöhrmann zeichnet neben den Tanzchoreografien mit seinem Staging für ein überzeugendes, ansprechendes Puppen- und Zusammenspiel verantwortlich, wobei die von zwei Puppenspieler*innen geführten Figuren Nicky und Trekkie Monster ein fein abgestimmtes, harmonisches Zusammenspiel wie im Paartanz erfordern. Die deutsche Bearbeitung von Dominik Flaschka (Dialoge) und Roman Riklin (Songtexte) kann insgesamt als gelungen bezeichnet werden, die Übersetzung bestimmter Passagen erübrigt sich per se: Da Schadenfreude im deutschen Sprachgebrauch durchaus geläufig ist, im englischen Sprachgebrauch handelt es sich um einen Germanismus, den Gary Coleman auf Nickys Frage „What’s that, some kinda Nazi word?“ als „happiness at the misfortune of others“ erläutert, woraufhin Nicky entgegnet „That is German!“, gibt es im Song „Schadenfreude“ keine entsprechende Erläuterung.

„Avenue Q“, Musiktheater im Revier, Sebastian Schiller als Brian. Foto: Björn Hickmann

Mit Lanie Sumalinog (Christmas Eve in „Avenue Q“, St. Gallen [Premiere 26. Februar 2011] und der Übernahme in Mannheim [Premiere 19. April 2012]; Königin Iduna in „Disneys Die Eiskönigin – Das Musical“, Hamburg [Premiere 7. November 2021]) und Nicolai Schwab (Princeton in „Avenue Q“, Hagen [Premiere 5. September 2015], Karl Jenkins, Dudley Dursley, Viktor Krum in „Harry Potter und das verwunschene Kind“, Hamburg [Premiere 5. Dezember 2021]) spielen in Gelsenkirchen zwei erfahrene Avenue Q-Bewohner mit, die die Produktion im Herbst verlassen werden. Ihre Rollen werden dann von Anna Takenaka und Thomas Klotz (Christmas Eve bzw. Princeton/Rod in „Avenue Q“, Bielefeld [Premiere 10. September 2017, Regie Nick Westbrock]) übernommen. Nicolai Schwabs Hauptfigur Princeton dient quasi als roter Faden für die Handlung, während Daniel Jeroma mit seinem Song „Das Internet ist für Pornos“ als Trekkie Monster den Abräumer des Abends für sich verbuchen kann. Da die Darsteller mehrere Puppen übernehmen, müssen sie häufig eine Puppe spielen und eine andere sprechen bzw. singen, was es ausgesprochen interessant macht, dieses wechselnde Rollenspiel aufmerksam zu verfolgen. Nicolai Schwab spielt neben Princeton auch die Figur des verklemmten Rod, der an Bert aus der „Sesame Street“ erinnert. Mit beiden Figuren weiß Nicolai Schwab zu überzeugen, wohl nicht ohne Grund wurde ihm von der Jury beim 44. Bundeswettbewerb Gesang Berlin zur Förderung singender Talente im Juniorwettbewerb 2015 ein Förderpreis zuerkannt. Folkwang-Alumna Charlotte Katzer ist nach ihrem Engagement als Ensemblemitglied der TfN-MusicalCompany in der Spielzeit 2019/2020 wieder zurück im Revier, wo sie 2019 ihr Musicalstudium abgeschlossen hat. Mit ihrem Song „Nur ein schmaler Grat“ („There’s a fine, fine line“) als verletzte und von Princeton enttäuschte Kate Monster weiß sie das Publikum zu berühren, während ihr als Sex-besessene Nachtclubsängerin Lucy die Schlampe die Männer und auch Princeton nicht widerstehen können. In beiden Fällen weiß sie stimmlich vielseitig und wandlungsfähig für sich einzunehmen. Gloria Iberl-Thieme spielt die „alte, vertrocknete Schlampe“ Lavinia Semmelmöse, eher eine supporting role, wohingegen sie gemeinsam mit Daniel Jeroma die beiden Bullshit-Bären spielt, die soo knuffig sind, aber die bösesten Ideen überhaupt haben, weshalb sie im Original auch Bad Idea Bears heißen. Seth Tietze hat mit der Figur des Neuankömmlings nur einen winzigen Auftritt, ist aber mit ihrem Puppenspiel für Princeton, Rod, Trekkie Monster und weitere Rollen häufiger zu sehen. Die ausgebildete Musicaldarstellerin Tina Podstawa hat lt. ihrer Website bis Oktober das Puppenspiel für Kate Monster, Lucy die Schlampe, Nicky und weitere Rollen übernommen, womöglich werden die neuen Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin im MiR Puppentheater Colin Danderski und Johanna Kunze bei den Proben mit Anna Takenaka und Thomas Klotz ebenfalls in die Produktion eingebunden, was aber nur meine Vermutung ist.

„Avenue Q“, Musiktheater im Revier, Merten Schroedter als Macaulay Culkin. Foto: Björn Hickmann

Ein Bewohner der Avenue Q hat immer ein reales Vorbild, im US-amerikanischen Original Gary Coleman, der in den späten 1970er- und 1980er-Jahren zu den am höchsten bezahlten Kinderstars zählte, aber später mit chronischen finanziellen Problemen zu kämpfen hatte und im Alter von 42 Jahren verstarb, bei der Deutschsprachigen Erstaufführung in St. Gallen der Schweizer Musiker und Entertainer Piero Esteriore, der ebenfalls einen Berg voller Schulden angehäuft haben soll, bei der Deutschen Erstaufführung in Mannheim Daniel Küblböck, der durch die RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt wurde, sich später tatsächlich für einen ernsthaften Künstler hielt und 2019 auf einer Kreuzfahrt in der Labradorsee verschwunden ist, und bei der Produktion in Hagen Agnetha Fältskog, die als Sängerin der schwedischen Popgruppe ABBA weltberühmt wurde und sich Ende der 1980er-Jahre für viele Jahre aus der Öffentlichkeit zurückzog. In Gelsenkirchen hat sich Regisseur Carsten Kirchmeier entschieden, den Anfang der 1990er-Jahre international bekannten Kinderdarsteller Macaulay Culkin („Kevin – Allein zu Haus“ [1990] und „Kevin – Allein in New York“ [1992]) als Facility Manager der Avenue Q auftreten zu lassen. Merten Schroedter verleiht der Figur als gebrochener Kinderschauspieler Gestalt, der nicht mehr länger auf sein Image als Kevin reduziert werden möchte. Die gebürtige Filipina Lanie Sumalinog spricht als Japanerin Christmas Eve klischeehaft das R als L aus und vertreibt mit ihrer ganz speziellen Sicht auf die Dinge alle Patienten, ihre Wutausbrüche gegenüber ihrem Verlobten Brian dürften für mein Empfinden noch viel energischer ausfallen. Sebastian Schiller verleiht dem aufstrebenden Comedian Brian den Charme des ewigen Losers, der sich am Ende entschließt, sein Glück als Unternehmensberater zu versuchen. Ob das wohl gut geht?

Obwohl sich das Stück in seiner Ausrichtung an Menschen zwischen 25 und 40 Jahren richtet, begeisterte es das gesamte Publikum bei der Premiere in Gelsenkirchen augenscheinlich restlos. In welchem anderen Musical kann man schon so herzhaft lachen!? Nach der etwa 2 Stunden 20 Minuten dauernden Premiere gab es für alle Darsteller*innen, die sechsköpfige Band und das Kreativteam langanhaltenden, verdienten Stehapplaus. Endlich wieder Theater live auf der Bühne erleben zu können tut einfach gut. „Avenue Q“ steht am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen noch bis zum 10. März 2022 mit insgesamt 11 Folgevorstellungen auf dem Spielplan. Wie sich das Infektionsgeschehen in der COVID-19-Pandemie entwickeln wird, kann natürlich zum jetzigen Zeitpunkt niemand sicher vorhersagen. Bei der Premiere hatten nur immunisierte und getestete Personen (3G-Regel) Zutritt, für das Musiktheater im Revier hat die Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19 oberste Priorität, weshalb im Großen Haus lediglich etwa 470 Plätze belegt werden und im gesamten Gebäude auch während der Vorstellung am Sitzplatz Maskenpflicht besteht. Da nach der Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen in der Fassung vom 17. August 2021 bei einer Zugangsbeschränkung für immunisierte und getestete Personen auch Vollauslastung ohne Maskenpflicht am Sitzplatz möglich ist, sollten diese Sicherheitsmaßnahmen an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Es mag ja neben mir noch weitere Personen geben, die es nicht darauf anlegen, sich mit COVID-19 zu infizieren, um im Anschluss an eine überstandene Infektion als genesen zu gelten. Schließlich könnte die Infektion auch anders enden…

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