Das Theater Bonn startet mit „Chicago“ in die neue Spielzeit 2021/2022


„Die Welt hat sich verändert – und verändert sich. Doch ist es wunderbar, auf die kommende Spielzeit zu blicken, die in weniger als drei Monaten starten wird, mit dem Gefühl, auf den Spielstätten unser Theater wieder auf die Bühne zu bringen“, so der Generalintendant des Theater Bonn, Dr. Bernhard Helmich, zum geplanten Auftakt der Spielzeit 2021/22. „Während der letzten Monate haben alle am Theater Bonn hochkonzentriert daran gearbeitet, jederzeit vor Publikum zu spielen. Konzepte, Planung, Proben – das sind die Zutaten, die es uns ermöglichen, bereits am 29. August mit dem Musical „Chicago“ (Buch: Fred Ebb und Bob Fosse, Musik: John Kander), unter der musikalischen Leitung von Jürgen Grimm, im Opernhaus den Spielzeitauftakt zu feiern, gefolgt von zwei Uraufführungen im Schauspiel, zwei internationalen Tanzgastspielen und zahlreichen weiteren Vorstellungen und Veranstaltungen.“

Der Kaufmännische Direktor, Rüdiger Frings, blickt optimistisch auf die neue Spielzeit: „Wir freuen uns sehr, ein abwechslungsreiches Programm für unser Publikum anbieten zu können, und hoffen darauf, dass bald wieder uneingeschränkte Theatererlebnisse möglich sind.“ So startet der Vorverkauf für die Veranstaltungen im August und September bereits am Montag, 7. Juni 2021 an der Theaterkasse in der Bonner Innenstadt und online unter theater-bonn.de. Während der Theaterferien (4. Juli bis 8. August 2021) sind die Theaterkassen geschlossen; der Verkauf für September wird ab Montag, 9. August 2021, fortgesetzt. Der Vorverkauf für Veranstaltungen im Oktober startet am 3. September, für November am 20. Oktober und für Dezember am 19. November.


„Chicago – Das Musical“ – nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Maurine Dallas Watkins (1926); Musik: John Kander; Liedtexte: Fred Ebb; Buch: Fred Ebb, Bob Fosse; Deutsche Übersetzung: Erika Gesell, Helmut Baumann, nach der Broadwayneufassung von 1996; Original-Inszenierung und -Choreografie: Bob Fosse; Inszenierung: Gil Mehmert; Choreografie: Jonathan Huor; Bühne: Jens Kilian; Kostüme: Falk Bauer; Licht: Boris Kahnert; Sounddesign: Stephan Mauel; Regieassistenz: Sandra Wissmann; Musikalische Leitung: Jürgen Grimm. Darsteller: Bettina Mönch (Velma Kelly), Elisabeth Hübert (Roxie Hart, Möderinnen), Enrico de Pieri (Amos Hart, Roxies Mann), Dionne Wudu (Matron „Mama“ Morton, Gefängnisaufseherin), Anton Zetterholm (William „Billy“ Flynn, Rechtsanwalt), Victor Petersen (Mary Sunshine, Reporterin), Yara Hassan (Go-to-Hell Kitty/Annie und Reporter; Dance Captain), Tim Hüning (Fred Casely/Quartett/Besitzer/Reporter), Robert Johansson (Sergeant Fogarty/Richter/Uncle Sam/Reporter), Adrian Hochstrasser (Arzt/Martin Harrison/Quartett/Reporter), Lukas Mayer (Anwalt Aaron/Assistent/Reporter), Nico Hartwig (Harry/Polizist/Aufseher/Reporter/Quartett), Kevin Schmid (Polizist/Aufseher/Quartett/Gerichtsdiener/Reporter), Florentine Kühne (Mona und Reporter), Esther Mink (Liz und Reporter), Tanja Schön (June und Reporter), Rachel Marshall (Hunyak und Reporter). Uraufführung: 3. Juni 1975, 46th Street Theatre, New York City. Deutschsprachige Erstaufführung: 21. Mai 1977, Thalia-Theater, Hamburg. West-End-Premiere: 10. April 1979, Cambridge Theatre, London. Broadway Revival Premiere: 14. November 1996, Richard Rodgers Theatre, New York City. Deutschsprachige Erstaufführung der Broadwayneufassung: 23. September 1998, Theater an der Wien, Wien. Deutsche Erstaufführung der Broadwayneufassung: 25. September 1999, Theater des Westens, Berlin. Premiere: 29. August 2021, Theater Bonn, Opernhaus, Bonn.

1926 schrieb Maurine Dallas Watkins, Reporterin beim Chicago Tribune, das Bühnenstück „Chicago“, das auf der wahren Geschichte zweier Mordfälle im Jahr 1924 beruht: Die Nachtclubsängerin Beulah May Annan (* 18. November 1899 in Owensboro, Kentucky, † 10. März 1928 in Chicago, Illinois), die für die Figur der Roxie Hart Pate stand, hat am 3. April 1924 ihren Liebhaber Harry Kalstedt erschossen, als dieser sie verlassen wollte. Belva Gaertner (* 14. September 1884 in Litchfield, Illinois, † 14. Mai 1965 in Pasadena, California) inspirierte die Reporterin zur Figur der Velma Kelly, die Rechtsanwälte William Scott Stewart und William W. O´Brien dienten als Vorlage für Billy Flynn. Bob Fosse gelang 1975 mit „Chicago“ ein zeitloses Musical, das auf den ersten Blick verführerisch wirkt, dahinter aber eine Geschichte bietet, die mit bissigem Humor dem American Way of Life und insbesondere dem mitunter korrupten Rechtssystem der USA den Spiegel vorhält. 1996 wurde John Kanders grandiose Partitur für eine konzertante Aufführung im Rahmen der Encores!-Serie des New York City Centers wiederentdeckt und an den Broadway transferiert (Premiere 14. November 1996, Richard Rodgers Theatre), wo ein hochkarätiges Ensemble mit Bebe Neuwirth (Velma Kelly), Ann Reinking (Roxie Hart), James Naughton (Billy Flynn), Marcia Lewis (Mama Morton), Joel Grey (Amos Hart) und David Sabella-Mills (Mary Sunshine) und die an Bob Fosses Original angelehnte, aber von Ann Reinking noch verfeinerte und erotisch aufgeladene Choreografie dazu beitrugen, dass „Chicago“ 1997 mit sechs Tony Awards ausgezeichnet wurde. Mit seinem Glamour, der zeitlosen Geschichte, dem bissigen Humor, der weltbekannten Musik und natürlich den aufregenden Tanzszenen bringt es alles mit, was ein klassisches Broadway-Musical auszeichnet. Die Produktion wurde im Februar 1997 an das Shubert Theatre und schließlich im Januar 2003 an das Ambassador Theatre transferiert, wo am 15. März 2020 vor dem shutdown aufgrund der COVID-19-Pandemie die 9.692. Vorstellung über die Bühne ging. Der Spielbetrieb soll am 14. September 2021 wieder aufgenommen werden. Bereits ab 29. August 2021 bekommen auch die Zuschauer in Bonn das Stück über Mord, Habgier, Korruption, Gewalt, Ausbeutung, Ehebruch und Verrat zu sehen, „Dinge also, die unseren Herzen lieb und teuer sind.“

Chicago in den späten 1920er-Jahren: Die Nachtclubsängerin Roxie Hart ermordet im Affekt ihren Liebhaber Fred Casley, als er sie verlassen will. Im Cook-County-Gefängnis lernt sie die korrupte Oberaufseherin Mama Morton und Velma Kelly kennen. Velma, ebenfalls Tänzerin und dank der Hilfe von Mama Morton als „Mörderin der Woche“ ein Medienstar, plant die Fortsetzung ihrer Karriere nach ihrer Freilassung. Hierfür soll sie der durchtriebene Staranwalt Billy Flynn aus dem Gefängnis boxen, der allerdings gleiches auch für Roxie plant. Es beginnt ein undurchsichtiges Dreiecksspiel, bei dem die beiden Tänzerinnen um die Gunst Flynns buhlen. Als dann die Boulevardjournalistin Mary Sunshine dafür sorgt, dass Roxie als „Jazz-Mörderin“ zum Medienstar wird, beginnt ein Verwirrspiel aus Tricks, Lügen und Eifersucht. Doch werden die Tänzerinnen mit Hilfe der Medien wieder ihre Freiheit zurückgewinnen und damit Ruhm und Reichtum erlangen?


Samstag, 21. August 2021

Aufgrund unüberwindlicher künstlerischer Meinungsverschiedenheiten mit dem Theater Bonn wird über Veranstaltungen dieses Anbieters nicht mehr berichtet.

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