LWL-Museum in der Kaiserpfalz zeigt „Leben am Toten Meer“

Eröffnung der Sonderausstellung am 24. Juli 2020

Ursprünglich sollte „Leben am Toten Meer“ bereits ab 8. Mai 2020 gezeigt werden, doch nun steht der Eröffnungstermin fest: Vom 24. Juli bis 15. November 2020 zeigt das Museum in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Paderborn die Sonderausstellung „Leben am Toten Meer“. Trotz der aktuellen Einreisebeschränkungen werden fast alle archäologischen Schätze aus dem Heiligen Land von Beginn an zu sehen sein. Dazu gehören auch wertvolle und besonders seltene Textilien und Handschriften aus Israel.

Ausstellungsaufbau im LWL-Museum. Das Tote Meer kommt nach Paderborn. Eingangsinszenierung. Foto: LWL/Kroker

„Es ist bei weitem das größte Ausstellungsvorhaben, das das LWL-Museum in der Kaiserpfalz jemals allein gestemmt hat“, erklärt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Umso größer war unser Ansporn, es trotz aller Widrigkeiten in die Tat umzusetzen.“

Ausstellungsaufbau in der großen Aula, Inszenierung und Architektur BOK+Gärtner, Münster. Foto: LWL/Kroker

Trotz der aktuellen Corona-Pandemie sei es mit viel diplomatischem Geschick gelungen, fast alle Exponate pünktlich zur Eröffnung nach Paderborn zu holen. „Gerade bemühen wir uns mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes um die wenigen Stücke, die bisher nicht von Beginn an zu sehen sein werden“, so die LWL-Kulturdezernentin.

Plinius Plinius der Ältere (23–79 n. Chr.) : Naturalis Historiae. Älteste bekannte Abschrift (5. Jh. n. Chr.) der berühmten Naturgeschichte des Plinius. Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal. Foto: Gerfried Sitar

Die Leihgaben stammen aus Israel, England, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Deutschland, zum Beispiel aus dem Vorderasiatischen Museum in Berlin. „Die größte Zahl der Exponate kommt aus Israel", erklärt Dr. Martin Kroker, Leiter des LWL-Museums in der Kaiserpfalz. Zwar befinden sich die Exponate bereits in Chemnitz. „Ihren Abbau, Transport und Aufbau in Paderborn müssen aber Fachleute der Leihgeber begleiten. Das ist bei derart wertvollen und sensiblen Ausstellungsstücken gängige Praxis und im Leihvertrag festgeschrieben“, so Martin Kroker. „Eine Virus-Pandemie hatte damals niemand vorhergesehen. Umso dankbarer sind wir der Antikenverwaltung Israel und allen anderen Beteiligten, die gemeinsam mit uns eine Lösung gefunden haben, die sowohl unseren Wünschen und als auch ihren Vorgaben entspricht.“

Bemaltes Kosmetikfläschchen aus Jericho (1650–1550 v. Chr). Foto: Ashmolean Museum, University of Oxford

Gerade in diesen Krisenzeiten zeigten sich viele Museen solidarisch. Martin Kroker: „Egal ob das British Museum in London oder unser Museum in Paderborn – alle sind ja in einer ähnlichen Situation, daher herrschen untereinander viel Verständnis und eine große Hilfsbereitschaft. „Derzeit bekommen wir positive Signale, dass wir auch die Funde aus dem Israel-Museum zeitnah in Paderborn präsentieren können. Wir sind sicher, am Ende eine faszinierende Ausstellung zeigen zu können“, äußert sich die LWL-Kulturdezernentin optimistisch.

Flasche mit Wasser vom Toten Meer, gesammelt vom Forscher Gustaf Dalman 1921. Universität Greifswald, Gustaf- Dalman-Institut. Foto: Karin Berkemann

Sowohl inhaltlich als auch geographisch geht das LWL-Museum in der Kaiserpfalz mit der Ausstellung zur Archäologie aus dem Heiligen Land neue Wege. „Die Region um das Tote Meer glänzt trotz der extrem schwierigen Lebensbedingungen mit einer intensiven Siedlungsgeschichte von der Steinzeit bis heute“, erklärt LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael M. Rind.

Begleitet wird die Sonderausstellung „Leben am Toten Meer“ von einem Rahmenprogramm mit zahlreichen Vorträgen und Workshops für Erwachsene und Kinder. Termine, die aufgrund der späteren Eröffnung ausfallen, werden nachgeholt.

Aktuelle Informationen auch zum Rahmenprogramm finden Sie unter www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de.

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