Trotz COVID-19-Pandemie: Es geht voran

Bau einer neuen Brücke als Teil des Radschnellwegs Ruhr in Essen

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Seit Februar arbeitet der Regionalverband Ruhr (RVR) an der neuen Verbindung des Krupp-Parks mit dem Campus Essen der Universität Duisburg-Essen auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn, dem geplanten Radschnellweg Ruhr (RS1) von Duisburg nach Hamm. Augenblicklich kommt ein Drehbohrgerät zur Pfahlgründung zum Einsatz, um die Fundamente der Widerlagerwände vorzubereiten, die später die Stahlteile der Brücke an den Straßenseiten tragen werden.

Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Pferdebahnstraße

Das Drehbohrgerät mit einem Einsatzgewicht von knapp 100 Tonnen ist für Bohrdurchmesser von bis zu 2,30 Meter und Bohrtiefen von bis zu 70 Metern ausgelegt. Am Berthold-Beitz-Boulevard wird gerade einmal 17,5 Meter in die Tiefe gebohrt, dort soll sich tragfähiger Untergrund befinden. In die Bohrlöcher werden Stahlbewehrungen eingelassen und vor Ort mit Beton verfüllt, weshalb man auch von Ortbetonpfählen spricht. Insgesamt werden 16 Ortbetonpfähle mittels verrohrtem Kellybohren hergestellt, die die Last der Brücke auf die tragfähige Bodenschicht abtragen. Das Kellybohrverfahren ist das am weitesten verbreitete Großlochbohrverfahren im Spezialtiefbau. Beim Kellybohren wird durch eine speziell profilierte, mehrfach teleskopierbare „Kellystange“ die Drehbewegung des Bohrantriebes und der Vorschub auf das Bohrwerkzeug übertragen.

Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr

Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Pferdebahnstraße, im Hintergrund das Fördergerüst der Zeche Amalie

Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr

Die geplante Stahlbrücke ist 81,5 Meter lang und kann auf 6,30 Metern Breite genutzt werden. Sie soll ohne Mittelstütze auskommen, damit der vorhandene Mittelstreifen auf dem Berthold-Beitz-Boulevard in Zukunft auch als Straßenbahntrasse zum neuen Stadtquartier „Essen 51“ genutzt werden kann. Die Fahrbahndecke soll asphaltiert werden, zudem wird der vier Meter breite Radweg durch einen Trennstreifen von dem zwei Meter breiten Fußweg abgeteilt. Die Brücke erfüllt somit die Qualitätsstandards für Radschnellwege. Die Stahlteile der Brücke werden zurzeit im Werk hergestellt und im Frühsommer an der Pferdebahnstraße vormontiert. Im Frühjahr 2021 soll die Brücke mit allen Zuwegen für Radfahrer und Fußgänger freigegeben werden.

Die Brücke über die Helenenstraße entspricht mit einer nutzbaren Breite von drei Metern nicht den Qualitätsstandards von Radschnellwegen

Die Kosten für Planung und Bau der Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard belaufen sich auf rund 3,1 Millionen Euro. Das Land NRW übernimmt 80 Prozent der Aufwendungen im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms (RWP). Der RVR steuert Eigenmittel in Höhe von 600.000 Euro bei.

See im Krupp-Park, im Hintergrund das Fördergerüst der Zeche Amalie

Schildkröte

Montag, 27. April 2020

Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr, Betonieren des Ortbetonpfahls

Baustelle Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Pferdebahnstraße, Anlieferung der Bewehrungskörbe

Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr

Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr, durch wechselseitiges Drehen wird die Bohrschnecke entleert

Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr, der Bohreimer wird entleert

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth

Baustelle Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Pferdebahnstraße

Dienstag, 28. April 2020

Heute muss die Glocke werden. Frisch Gesellen, seid zur Hand

Bewehrungskorb

Einsetzen des Bewehrungskorbs

Betonieren des Ortbetonpfahls

Während an der Ostseite des Berthold-Beitz-Boulevards bereits zwei Ortbetonpfähle fertiggestellt sind, gehen die Arbeiten auf der Westseite bisher langsamer voran. Dort scheint der Untergrund womöglich härter zu sein, so dass noch kein Ortbetonpfahl fertiggestellt werden konnte.

Zwei fertiggestellte Ortbetonpfähle; wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Nach dem Betonieren ist von den Ortbetonpfähle zunächst nichts zu sehen. Erst nach dem Ausheben der Baugrube kommen die Pfahlköpfe wieder zum Vorschein.

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth

Freitag, 1. Mai 2020

Gelände des zukünftigen Stadtquartiers ESSEN 51.

Nachdem gestern ein Lokalradio gemeldet hatte, dass „an der Ecke Pferdebahnstraße/Berthold-Beitz-Boulevard“ ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden sei, stellten am 1. Mai tatsächlich einige Fußgänger einen Zusammenhang zwischen den Pfahlgründungsarbeiten an besagter Kreuzung und der Kampfmittelräumung her. In Wirklichkeit wurde die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe etwa 600 Meter nördlich auf dem Gelände des zukünftigen Stadtquartiers ESSEN 51. im nördlichen Krupp-Gürtel gefunden, auf dem seit März 2018 gebaut wird und die ersten Gebäude Ende 2019 bezugsfertig sein sollten. Von fertiggestellten Gebäuden ist dort noch nicht viel zu sehen, auch von der neuen Filiale des in Schweden gegründeten Einrichtungskonzerns in dezentraler Lage an der Bottroper Straße ist bisher nichts zu sehen. Übrigens, der Blindgänger wurde in der Nacht erfolgreich kontrolliert gesprengt.

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth

Nachdem sich die Bohrarbeiten auf der Westseite des Berthold-Beitz-Boulevards zu Beginn der Woche in die Länge gezogen hatten und das Drehmoment des Bohrantriebs womöglich nicht ausreichend war, kommt dort augescheinlich nun eine hydraulische Verrohrungsmaschine zum Einsatz.

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth mit hydraulischer Verrohrungsmaschine

Bohreimer

Krupp-Park

Dienstag, 5. Mai 2020

Bewehrungskörbe, Gesamtlänge 16,35 Meter

Betonieren des Ortbetonpfahls

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth mit hydraulischer Verrohrungsmaschine, das Bohrrohr wird herausgezogen

das vollständig herausgezogene Bohrrohr gibt den Blick in das betonierte Bohrloch frei; wie Sie sehen, sehen Sie nichts: bei 17,50 Meter Tiefe und einer Gesamtänge des Bewehrungskorbs von 16,35 Meter auch kein Wunder

Baustelle Berthold-Beitz-Boulevard

Versetzen des Drehbohrgeräts ECOdrill 22 SV von Wirth mit hydraulischer Verrohrungsmaschine

Einsetzen des Bohrrohrs in die hydraulische Verrohrungsmaschine

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth mit hydraulischer Verrohrungsmaschine

Fördergerüst der Zeche Amalie

Montag, 11. Mai 2020

Einsetzen des Bewehrungskorbs

hydraulische Verrohrungsmaschine in Betrieb

Drehbohrgerät ECOdrill 22 SV von Wirth mit hydraulischer Verrohrungsmaschine

Einsetzen des Bewehrungskorbs

Betonieren des Ortbetonpfahls

See im Krupp-Park, im Hintergrund das Fördergerüst der Zeche Amalie

abgerüstetes Drehbohrgerät LB 28 von Liebherr, Bohrantrieb und Kellystange sind bereits demontiert

Nachdem die Pfahlgründungsarbeiten für die Rad-/Gehwegbrücke über den Berthold-Beitz-Boulevard auf der Ostseite abgeschlossen sind, wurde das Drehbohrgerät bereits abgerüstet und der Bohrantrieb sowie die Kellystange demontiert, damit das LB-Trägergerät in dieser Woche nach Niedersachsen transportiert werden kann. Das Tiefbauunternehmen scheint ein gefragter Partner für Gründungsaufgaben zu sein. Auf der Westseite des Berthold-Beitz-Boulevards fehlt noch ein Ortbetonpfahl, wer sich die Pfahlgründung an dieser Stelle noch anschauen möchte, dürfte morgen Vormittag die letzte Gelegenheit bekommen. Als nächstes wird auf beiden Seiten die Baugrube ausgehoben, so dass die Bohrpfahlköpfe wieder freigelegt werden. Die Trägerbohlwand verhindert das Nachrutschen von Erdreich in die Baugrube. Im Frühsommer sollen die drei Segmente der Brücke an der Pferdebahn vormontiert werden.