Vorschau: „Puppet Masters“

Fotoausstellung des Studiengangs Zeitgenössische Puppenspielkunst der HfS „Ernst Busch“ am Musiktheater im Revier

Zur Premiere der Oper „Frankenstein“ von Jan Dvořák zeigt das Musiktheater im Revier vom 28. September bis 1. Dezember 2019 im oberen Foyer die Sonderausstellung „Puppet Masters“, ein künstlerisches Fotoprojekt, das in enger Zusammenarbeit mit der Berliner Fotografin Benita Suchodrev realisiert wurde und nun auf Tour geht. Der Studiengang Zeitgenössische Puppenspielkunst präsentierte diese anlässlich der Neueröffnung der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ daselbst vom 27. Oktober bis 20. Dezember 2018. Entstanden ist eine Serie großformatiger Porträts Studierender, die von der Fotografin opulent in Szene gesetzt wurden. Thema der Fotografien ist der visuelle und materielle Dialog zwischen den „Dingen“ und ihren „Meistern“.

Foto aus der Serie „Puppet Masters“. © Benita Suchodrev

In den „improvisierten Inszenierungen“ hält Benita Suchodrev den Moment des Suchens nach einem individuellen Ausdrucksmittel fotografisch fest und offenbart zugleich die wandelbaren Facetten der Identität von Puppenspielerinnen und Puppenspielen. Neben ästhetischer Perfektion geht es vor allem um die Irritation oder auch Magie, die entsteht, wenn ein menschliches Subjekt und ein Objekt sich „vereinen“, wenn totes Material quasi belebt oder die Spieler selbst zur Puppe werden.

Foto aus der Serie „Puppet Masters“. © Benita Suchodrev

Durch den Einsatz einer großen Zahl von Puppen, Masken, Objekten, Kostümen und Requisiten aus dem reichen Fundus der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und deren unerwartete Kombinationen kommen psychologische und erzählerische Nuancen ins Spiel und lassen verschiedene Personas und Assoziationen entstehen. Gleichzeitig zwingt der dunkle und scheinbar grenzenlose Studioraum jede Figur dazu, die Rolle eines einsamen Helden zu spielen, der aus einer offenen Erzählung herausgerissen wird, deren Botschaft oder Bedeutung, Ende oder Anfang ohne Grenzen bleibt.

Foto aus der Serie „Puppet Masters“. © Benita Suchodrev

Benita Suchodrev (* 1975 in der UdSSR, lebt und arbeitet in Berlin) wurde in der ehemaligen Sowjetunion geboren und emigrierte mit 15 Jahren in die USA, wo sie in New York Kunst mit dem Schwerpunkt Kunstgeschichte studierte. Im Anschluss absolvierte sie einen Masterstudiengang in englischer Literatur. 2008 zog sie nach Berlin und begann dort, die multikulturelle Kunstszene zu dokumentieren. Benita Suchodrevs fotografische Arbeit wurde in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, sowohl national als auch international ausgestellt und in mehreren Zeitungen, Zeitschriften und Büchern veröffentlicht. Ihre Fotografien sind Teil der Rafael Tous Foundation for Contemporary Art in Barcelona und befinden sich in privaten Sammlungen in Moskau, Berlin und New York.

Im Musiktheater im Revier kann die Ausstellung „Puppet Masters“ nach den mir vorliegenden Informationen lediglich im Rahmen der Vorstellungen im Großen Haus besucht werden.

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