„Don’t Cry for Me Argentina“: Gil Mehmert und Bettina Mönch im Gespräch

Theater- und Filmregisseur Gil Mehmert („Das Wunder von Bern“, Uraufführung 23. November 2014, Theater an der Elbe, Hamburg) begann zunächst ein Musikstudium in Köln und absolvierte im Anschluss den Regiestudiengang bei August Everding an der Hochschule für Musik und Theater in München. Er inszeniert an zahlreichen renommierten Bühnen in Deutschland, seine Inszenierungen umfassen ein breites Spektrum im Musiktheater und Schauspiel. Nach der erfolgreichen Produktion von „Jesus Christ Superstar“ (Premiere 13. Oktober 2013) in Kooperation mit dem Theater Dortmund (Premiere 19. Oktober 2014) hat das Theater Bonn in der Spielzeit 2016/17 erneut Gil Mehmert mit der Inszenierung des Musicalklassikers „Evita“ von Andrew Lloyd Webber (Musik) und Tim Rice (Libretto) betraut.

Gil Mehmert. Foto Brinkhoff/Mögenburg

Bettina Mönch schloss ihr Studium am Konservatorium der Stadt Wien, heute Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, in der Abteilung für Musikalisches Unterhaltungs­theater 2004 mit Auszeichnung ab. Am Theater Bonn war sie in der Spielzeit 2015/16 als Audrey in „Der kleine Horrorladen (Little Shop of Horrors)“ (Premiere 30. August 2015, Regie Erik Petersen) zu sehen, die Titelpartie der Eva Perón hat sie bereits an der Oper Graz (Premiere 2. Oktober 2014, Regie Marcel Keller) gespielt. Ab 4. September diesen Jahres wird sie diese erneut in der Produktion am Theater Bonn und parallel dazu im Oktober und November in der Produktion der Vereinigten Bühnen Wien am Ronacher (Premiere 9. März 2016, Regie Vincent Paterson) übernehmen. Außerdem wird sie ab 17. September an der Volksoper Wien als Gloria Mills in der Operette „Axel an der Himmelstür“ von Ralph Benatzky zu sehen sein.

Was zeichnet Musicalklassiker wie „Evita“ aus, dass sie selbst knapp 40 Jahre nach der Uraufführung erfolgreich im Stadttheaterbereich und auch im En-suite-Spielbetrieb am Wiener Ronacher gezeigt werden? 2012 gab es ja sogar eine Revival-Produktion am Broadway.

Gil Mehmert: Da gibt es nun mal einige Werke, die auf der einen Seite Standards setzen konnten, auf der anderen Seite aber auch zur rechten Zeit am rechten Ort entstanden sind und auch gesellschaftlich relevant waren. Zu einer Zeit als der Broadway künstlerisch stagnierte, kam zum Beispiel in den 50ern die „West Side Story“, in den 70ern „Hair“, in den 90ern „Rent“ und aktuell „Hamilton“ heraus.
In London war das Musical in den 70ern eng mit dem Schallplatten-Business verbunden und so gelang es Webber/Rice sowohl mit „Jesus Christ Superstar“ als auch mit „Evita“, beide Werke vor der Musical-Auswertung als Radio-Musik zu etablieren. Auch das hat zur Popularität beigetragen. Zudem hat sich „Jesus Christ Superstar“ ja auch an der Zeit eines politischen Umbruchs abgearbeitet.


Bettina Mönch: Und „Evita“, das die Titelfigur ja nutzte, um das Thema Politik und seine Inszenierung zu verarbeiten, hatte damals eine gesellschaftliche Relevanz durch die Thatcher-Politik in Großbritannien.

Gibt es ein Rezept für erfolgreiche Musicals? Andrew Lloyd Webber scheint ja mit einer Vielzahl von Werken lange Zeit quasi auf Erfolg gebucht gewesen zu sein.

Gil Mehmert: Wie schon angedeutet: Webber kam mit seinem Talent zur rechten Zeit und bediente sich vor allem eines anderen großen Talents, dem des Autoren Tim Rice. Damit war eine große Tür zur erweiterten Kommerzialisierung und Auswertung des Musicals aufgestoßen, die der intellektuelle Tim Rice ja auch nicht mehr mitgehen wollte. An den naiven Erfolgen „Cats“, „Starlight Express“ oder „Phamtom of the Opera“ war er nicht beteiligt.

Ist dieses Rezept mit der Zeit verloren gegangen? Es sind häufig die gleichen Klassiker, die gezeigt werden, aber eben auch für ausverkaufte Häuser sorgen.

Bettina Mönch: Irgendwann gibt es eben einen so vollen großen Markt, dass es schwerer ist, mit einem guten Produkt aufzufallen. Heute ist es ja auch für jeden Schauspieler oder jede Band viel komplizierter, aus der Masse von guten Künstlern herauszuragen.

Das Musical „Evita“ schildert das Leben der historischern Figur der argentinischen Präsidentengattin Maria Eva Duarte de Perón. Ist die Verklärung der Person womöglich auch ein Faktor für den Erfolg des Musicals?

Gil Mehmert: Die Verklärung ist ja vor allem ein Missverständnis des mitunter zur Naivität neigenden Musical-Publikums. Das Werk, im Stile eines Stationen-Dramas geschrieben, ist der Lebensweg einer charismatischen Figur, die vom Minderwertigkeits-Komplex ihrer niederen sozialen Herkunft getrieben, Macht über die Gesellschaft erlangen will, die sie als junger Mensch in ihre Schranken gewiesen hat.

Bettina Mönch: Dabei ist der große Hit „Don’t Cry for Me Argentina“ eine Evita selbst überwältigende inszenierte Sentimentalität. Der Kitsch wird von den Autoren eigentlich sehr weit getrieben, um das bewusste Spiel mit den Gefühlen deutlich zu machen. Mit ihrer gefühligen Rede betreibt die frisch gebackene Präsidentinnen-Gattin ja vor allem Bauern- (und Arbeiter) Fängerei!

Gil Mehmert: Rice sagte selbst dazu: „Sie ist ein Miststück, lass sie uns zu einem wundervollem Miststück machen!“ Bei der Arbeit erging es mir genauso; in der Vorbereitung fand ich die historische Person unmöglich, in den Proben fand ich es immer interessanter, das Psychogramm dieser Persönlichkeit zu durchleuchten, erlebbar zu machen und schließlich auch Verständnis für das Labyrinth der Gefühle einer solch exzentrischen Figur zu wecken. Die schillernde Widersprüchlichkeit macht vielleicht den Erfolg aus.

Im Vorfeld der Wiener Produktion war zu hören, Vincent Paterson habe Wert darauf gelegt, dass die Darstellerin der Eva Perón nicht zu groß sei, da Eva Duarte eben auch nicht besonders groß gewesen wäre. Abgesehen davon, dass bei der Wiederaufnahme nun deutlich unterschiedlich große Darstellerinnen in der Titelrolle auf der Bühne stehen werden, wie wichtig erscheint Ihnen bei Ihren Inszenierungen eine „typgerechte“ Besetzung, wie akribisch achten Sie auf solche Details?

Bettina Mönch: Im ersten Moment fühlt man sich als groß gewachsene Darstellerin natürlich erstmal zurückgewiesen und möchte so ein Kriterium nicht verstehen wollen. Aber in der Probenarbeit bemerkte Gil dann, dass ich mich stärker mit dem Napoleon-Komplex, mit der Zähigkeit dieser Dame auseinander setzen soll. Ich schien ihm mit langen Beinen und dann auch noch auf hohen Schuhen schnell zu elegant, aber genau um Eleganz, um feminine Wirkung, um eine gewisse Aura musste Evita ständig kämpfen.

Gil Mehmert: Darin verbrauchte sie eben viel Energie, ihre als Mängel empfundenen Eigenschaften mit viel Aufwand zu kompensieren. Sie musste ständig auf ihre Figur achten, ließ sich die Zähne machen, war kurz vor einer Brust-OP und legte viel Wert auf Schmuck und Kleidung.

Die Figur des Che – man assoziiert natürlich sofort Che Guevara, obwohl sich Eva Perón und Che Guevara im wahren Leben nie begegnet sind – gibt dem Volk im Musical eine Stimme und ein Gesicht. Sicher ein grandioser dramaturgischer Kunstgriff, um dem demokratischen Widerspruch einer gesichtslosen Masse ein konkretes Gesicht zu verleihen. Wie geht man als Regisseur mit einer solchen Vorgabe um? Lässt sie noch Spielraum für eigene Interpretationen?

Gil Mehmert: Che lässt viel Raum, aber vor allem für den Darsteller, der diese Figur füllen muss. Da ist ständig dieser Nörgler, Mahner, Besserwisser, der uns die Faszination von Evita madig machen will. Die Figur hat wenig „Spielraum“, da sie meistens erzählt und kommentiert. Da braucht es schon einen starken Darsteller, der mit seiner Präsenz den Che interessant macht und ohne, dass es thematisiert wird, eine alternative politische Idee zum Peronismus verkörpert.

Ist die Besetzung der Rolle des Che mit einem Rock-Tenor in neuerer Zeit – in Bonn David Jakobs, in Wien Drew Sarich – ebenfalls als Ausdruck des Widerspruchs oder sogar des Widerstandes zu sehen? Oder entspricht die Besetzung eher dem Zeitgeist und ist womöglich Vorgaben des Lizenzgebers geschuldet?

Gil Mehmert: Die stimmliche Besetzung ist Geschmack­sache des Leading-Teams, aber doch schon bei der Uraufführung in London war die Rolle durch David Essex mit einem etablierten Rocksänger besetzt. Und diese Stimmfarbe passt natürlich bestens zum anarchistischen Geist der Rolle. Che ist ja in gewisser Weise auch eine Parallel-Figur zu Judas in „Jesus Christ Superstar“, und insofern ist David ohnehin bei mir für diesen Theater-Part zuständig.

An Stadt- und Staatstheatern werden häufig so genannte „freie“ Inszenierungen gezeigt, dennoch achten Lizenzgeber mitunter sehr genau auf die Einhaltung ihrer Vorgaben. In der zurückliegenden Spielzeit hat der Lizenzgeber bei der Inszenierung von „Rent“ von Malte C. Lachmann in Trier interveniert, es ist auch schon häufiger vorgekommen, dass einer Vergrößerung des Orchesters von Seiten der Lizenzgeber nicht zugestimmt wurde. Empfinden Sie die strikte Einhaltung solcher Vorgaben eher als Fluch oder als Segen? Fühlen Sie sich dadurch mitunter in Ihrer Kreativität eingeschränkt?

Gil Mehmert: Natürlich kann ich jeden Kreativen verstehen, der um totale Freiheit für seine Arbeit kämpft, aber genauso verstehe ich die Autoren, die einen gewissen Rahmen nicht gesprengt wissen wollen. Zumal dieser Rahmen im Regietheater des deutschsprachigen Theaters ohnehin eher im Sinne der Regie denn im Sinne der Autoren interpretiert wird. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden. Es gibt im deutschsprachigen Theater viele Produktionen, die großartig um ihre Freiheit ringen und tolle neue Einsichten ermöglichen, es gibt aber auch unfassbaren Schwachsinn und Theater-ästhetische Peinlichkeiten zum Fremdschämen, die aber auch entstehen können, ohne Verlagsauflagen zu widersprechen. Aber Gott sei Dank muss ich darüber nicht richten, sondern die Verlage.

„Evita“ handelt auch von Populismus, es zeigt, wie leicht sich das Volk von einer Person beeinflussen und manipulieren lässt. Sicherlich ein hochaktuelles Thema. Greifen Sie als Regisseur solche Inhalte gezielt auf, um den Zuschauer in dieser Hinsicht zu sensibilisieren?

Gil Mehmert: Wenn ein Werk nur Oberfläche bietet und keine gesellschaftliche Relevanz hat, dann ist es für mich nicht interessant. Natürlich stürze ich mich auf das, was für unser Leben interessant ist.

Mit Eva Löser als Mistress steht auch wieder eine Studentin aus dem Abschlussjahrgang des Studiengangs Musical an der Folkwang Universität der Künste auf der Bühne, bei „Jesus Christ Superstar“ war es beinahe der halbe Studiengang. Ich könnte mir vorstellen, dass Eva Löser von vielen um die Rolle beneidet wird, ist es doch schließlich eine gute Gelegenheit, Erfahrungen im normalen Theaterbetrieb zu sammeln, und nicht nur von Studentinnen, schließlich bietet diese Rolle auch ein Solo, um auf sich aufmerksam zu machen!? Wird es für die übrigen Studierenden im Abschlussjahrgang in dieser Spielzeit auch noch Gelegenheit geben, außerhalb der Abschlussproduktion „Hello Again“ auf der Bühne zu stehen, womöglich im Ensemble von „Sunset Boulevard“?

Gil Mehmert: Der Jahrgang von Eva Löser war ja schon komplett bei „Cabaret“ im Essener Grillo-Theater eingebunden und durfte dort mit Reinhardt Friese, dem Intendanten von Hof arbeiten. Bessere Kontakte kann man schwer bekommen, würde ich sagen. Wir versuchen an Folkwang immer, jedem Jahrgang die Mitwirkung an einer Stadttheater-Produktion zu ermöglichen. Tatsächlich sind die beiden Folge-Jahrgänge in „Sunset Boulevard“ dabei.
Dass Eva nun bei „Evita“ mitspielt hat verschiedene Gründe, aber auch den ganz banalen, dass sie überraschenderweise sehr früh aus dem letztjährigen Bundesgesangswettbewerb rausgeflogen ist und dann eben hier die Chance bekommt, sich zu zeigen. Auch wenn die Studenten das vielleicht erst über einen längeren Zeitraum überblicken können, wir versuchen immer alle zu fördern.


Die Liste der Darstellerinnen der Eva Perón im deutsch­sprachigen Raum liest sich wie das Who-is-who in der Musicalszene, mit bekannten Namen wie Pia Douwes, Helen Schneider oder Maya Hakvoort, um nur einige zu nennen. Sie spielen diese Rolle nun bereits in der zweiten bzw. dritten Inszenierung. Was reizt Sie persönlich an dieser Rolle?

Bettina Mönch: Es ist musikalisch und darstellerisch eine enorm anspruchsvolle Partie. Schon rein von der quantitativen Beanspruchung ist die Rolle mehr belastet als etwa Sally in „Cabaret“ oder Fiona in „Shrek“. Es gibt kaum Atempausen und das, was gesungen wird, hält sich gerne in extremen Lagen auf.

Gil Mehmert: Da wird ja auch mitunter schon mal die eine oder andere Nummer oder Stimmführung runter gesetzt, um die Sängerin zu schonen. Das machen wir in Bonn natürlich nicht, denn wunderbarerweise ist Bettina ja ein Belt-Monster, die der Partie in allen Anforderungen gewachsen ist.

Bettina Mönch: Aber diese Partie lebt ja auch von der extremen Gesangspartie, darin drückt sich Evitas Exzentrik ganz wunderbar aus. Unanhängig davon ist Evita auch inhaltlich für eine langjährige EMMA-Abonnentin wie mich eine wichtige Auseinandersetzung. Sie hat einerseits Weiblichkeit in Szene gesetzt, um voran zu kommen und andererseits immer für Frauenrechte gekämpft. Da war sie in vielen Ansichten und Forderungen ihrer Zeit weit voraus. Und dann wollte sie doch immer wieder auch Prinzessin spielen und sich in den Armen des starken Mannes, eben Perons, beschützt wissen. Schließlich zerbricht sie auch an diesem Widerspruch, gleichzeitig die Bildhauerin zu sein, die ihr eigenes Denkmal schaffen will.

Wie weit können Sie bei der erneuten Interpretation einer Rolle von früheren Erfahrungen profitieren? Kommt es auch manchmal vor, dass einem diese Erfahrungen quasi im Weg stehen und den Blick auf eine andere Sichtweise versperren?

Bettina Mönch: In Graz habe ich bei der Einrichtung der Koproduktion für den neuen Spielort die Rolle übernommen, die Inszenierung gab es also bereits, entsprechend kleiner ist der Spielraum. Auch in Wien steige ich eine bestehende Produktion ein, die mit Katherine Mehrling bereits von einer sehr starken Künstlerin geprägt wurde.
Die Voraussetzungen in Bonn sind da ganz andere. Diese Evita ist von Anfang mit mir entstanden und ich habe entsprechend das Gefühl, dass auch jede szenische Lösung mit mir und meinen Spiel-Ansätzen zu tun hat. Zudem ich mit Gil ein in jeder Hinsicht besonderes Verhältnis habe, aus dem heraus mit Fantine, Sally Bowles und Sheila schon dreimal mir wichtige Frauen-Portraits entstanden sind. Daran können wir hier anknüpfen und darauf aufbauen.


Nach Audrey ist Eva Perón doch eher eine starke, selbstbewusste Persönlichkeit, die ihr Ziel sogar über ihre eigene Gesundheit stellt. Kommen starke Frauenrollen eher Ihrem Naturell entgegen?

Bettina Mönch: Vielleicht kommen starke Frauen einfach auch dem Naturell der Autoren entgegen, die gerne solche Frauen beschreiben. Vielleicht ist ja auch Audrey auf ihre Weise eine starke Frau ist, da sie ihr Schicksal mit großer Würde erträgt und sich tapfer an Seymors Seite stellt. Ich selbst kann in entscheidenden Momenten sicher stark sein, dass muss man ja auch in dem Beruf, aber auch ich habe, wie wohl jeder, schwache Momente. Aber starke Momente machen auf der Bühne eben oft viel Spaß.

Sie werden im Herbst parallel die Titelrolle in Bonn und Wien interpretieren. Wird das eine besondere Herausforderung, oder sind die beiden Inszenierungen so grundverschieden, dass gar nicht die Gefahr besteht, in einem unbedachten Augenblick kleinste Details durcheinander zu bringen?

Bettina Mönch: Sicher sind die Inszenierungen komplett verschieden, dennoch ist es beides Mal die gleiche Figur und wird in beiden Fällen auf Deutsch gesungen. Den Nuancen der verschiedenen Arbeiten gerecht zu werden, wird mit Sicherheit eine besondere Herausforderung. Opernsänger stehen ja oft in der Aufgabe, ihre Paraderolle in mehreren Produktionen parallel zu spielen. Dem muss ich mich jetzt einfach stellen.

Gibt es für Sie eine Frauenfigur, die Sie gern einmal auf der Bühne darstellen möchten? Die Sie besonders beeindruckt, die es womöglich (noch) gar nicht als Musicalrolle gibt?

Bettina Mönch: Da gibt es bestimmt viele, aber es liegt natürlich immer auch am Stück, also der Fassung, ob man dann an der Partie interessiert ist. Es gibt ja auch schon Musicals über Anna Karenina und Lulu, das sind Frauen, die mich sehr interessieren.
Gerne warte ich aber auch auf ein Alice Schwarzer-Musical!


In Wien gibt es einen ausgesprochen ausgeprägten Fankult. Nirgends sonst habe ich derartig „euphorischen“ Szenenapplaus erlebt, an keinem anderen Bühneneingang warten so viele Fans auf ihre Idole wie in Wien. Ist das ein Thema für Sie, empfinden Sie das eher als Bestätigung ihrer Arbeit, oder geht Ihnen das manchmal zu weit?

Bettina Mönch: Es ist schön, dass unser Genre einen so hohen Stellenwert in Wien hat. Aber wichtiger ist mir, dass sich die Zuschauer mit der eventuellen Qualität einer Produktion oder einer Darstellung beschäftigen und weniger mit der Popularität. Aber gerne bin ich auch ein Teil davon, wenn ich Menschen Freude machen kann.

Schon jetzt toi, toi, toi für die Produktion(en) im Herbst!

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