Stadttheater Fürth: „fast normal – next to normal“

„fast normal – next to normal“; Musik: Tom Kitt; Buch/Songtexte: Brian Yorkey; Deutsche Bearbeitung: Titus Hoffmann; Regie: Titus Hoffmann; Musical Staging: Melissa King; Ausstattung: Stephan Prattes; Sound-Design: Daniel Selinger; Visual-Art-Design: Daniel Bandke; Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben. Darsteller: Pia Douwes (Diana Goodman), Thomas Borchert (Dan Goodman), Sabrina Weckerlin (Natalie Goodman), Dirk Johnston (Gabriel „Gabe“ Goodman), Dominik Hees (Henry), Ramin Dustdar (Dr. Fine/Dr. Madden). Musiker: Pirkko Langer (Violoncello), Rüdiger Nass (Gitarre), Eckhard Stromer (Drums), Alex Uhl (Bass), Henning Vater (Violine und Keyboard), Christoph Wohlleben (Piano). Off-Broadway Premiere: 16. Januar 2008, Second Stage Theatre, New York City. Broadway-Premiere: 15. April 2009, Booth Theatre, New York City. Deutschsprachige Erstaufführung: 11. Oktober 2013, Stadttheater Fürth.



„fast normal – next to normal“


Deutschsprachige Erstaufführung des Pulitzer-Preis-gekrönten Broadway-Musicals


„fast normal – next to normal“ beschreibt den Kampf einer manisch-depressiven Frau und die Auswirkungen, die die Krankheit auf ihre Familie hat. Außerdem werden Themen wie Trauerverarbeitung, Selbstmord, Tablettenmissbrauch, Ethik in der modernen Psychiatrie und das Leben in einer Kleinstadt behandelt. Die eindringliche Partitur erzählt eine intensive, emotionale Geschichte einer Familie, die ihre Vergangenheit aufarbeitet, um sich ihrer Zukunft zu stellen.

Stadttheater Fürth

Die Geschichte des Musicals „next to normal“ begann 1998 im Rahmen des renommierten BMI Lehman Engel Musical Theatre Workshops, als Brian Yorkey (Lyrics) und Tom Kitt (Musik) ein zehnminütiges Mini-Musical mit dem Titel „Feeling Electric“ über eine Frau schrieben, die sich einer Elektrokrampftherapie unterzieht. Erste Readings verliefen ermutigend, so dass sie weiter an dem Thema arbeiteten und das Stück in verschiedenen Workshops immer wieder überarbeiteten, bis das Rock-Musical „next to normal“ erstmals Off-Broadway vom 16. Januar bis 16. März 2008 am Second Stage Theatre gezeigt wurde. Es wurde erfolgreich an den Broadway transferiert, wo es am 15. April 2009 am Booth Theatre Premiere feierte und bis 16. Januar 2011 in 733 regulären Vorstellungen gezeigt wurde. Es war 2009 für 11 Tony Awards nominiert und wurde mit drei Preisen (Best Original Score, Best Orchestrations und Alice Ripley (Diana Goodman) für Best Performance by a Leading Actress in a Musical) ausgezeichnet, die übrigen 8 Preise gingen mit zwei weiteren an „Billy Elliot the Musical“. 2010 gewann „next to normal“ den Pulitzer Prize for Drama als „powerful rock musical that grapples with mental illness in a suburban family and expands the scope of subject matter for musicals“. Erst acht Mal wurde der begehrte amerikanische Literaturpreis für ein Musical vergeben: George S. Kaufman, Morrie Ryskind und Ira Gershwin für „Of Thee I Sing“ (1932), Richard Rodgers, Oscar Hammerstein II und Joshua Logan für „South Pacific“ (1950), Jerome Weidman, George Abbott, Jerry Bock und Sheldon Harnick für „Fiorello!“ (1960), Frank Loesser und Abe Burrows für „How to Succeed in Business Without Really Trying“ (1962), Michael Bennett für „A Chorus Line“ (1976), Stephen Sondheim und James Lapine für „Sunday in the Park With George“ (1985), Jonathan Larson für „Rent“ (1996) sowie Tom Kitt und Brian Yorkey für „next to normal“ (2010). Seither hat „next to normal“ seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Internationale Produktion waren bereits in Oslo (Norwegen), Helsinki (Finnland), Makati (Philippinen), Lima (Peru), Vancouver, Winnipeg, Montreal, Toronto, Calgary & Edmonton (Kanada), Seoul (Süd-Korea), Buenos Aires (Argentinien), Amsterdam (Niederlande), Karlstad, Vaasa & Tampere (Schweden), Kopenhagen (Dänemark), Tel Aviv (Israel), Melbourne & Brisbane (Australien), Rio de Janeiro (Brasilien), Panama City (Panama) sowie in den USA zu sehen. Erst jetzt war das Musical unter dem Titel „fast normal – next to normal“ auch in Deutschland zu sehen, am 11. Oktober 2013 zeigte das Stadttheater Fürth die deutschsprachige Erstaufführung in der Übersetzung von Titus Hoffmann.

Sabrina Weckerlin (Natalie Goodman) und Dominik Hees (Henry)
© Thomas Langer/Stadttheater Fürth

„fast normal – next to normal“ zeigt, wie eine psychische Erkrankung – im konkreten Fall eine bipolare affektive Störung, auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt – entstehen kann und schleichend bedrohlicher wird, bis das unvorstellbare (Suizid) für den Zuschauer denkbar wird, um damit eine Auseinandersetzung mit der bipolaren Störung und den Betroffenen anzuregen. Man muss sich nicht zwangsläufig mit psychischen Erkrankungen auskennen, um der Handlung des Musicals folgen zu können, aber da sich die wenigsten Leser je mit dem Thema beschäftigt haben dürften und noch weniger damit konfrontiert wurden, möchte ich an dieser Stelle kurz darauf eingehen. Charakteristisch für die bipolare Störung sind krankhafte Veränderungen der Stimmung, die in wechselnden Episoden in Richtung Manie oder Depression reichen. Manische Phasen sind u. a. durch euphorische oder gereizte Stimmung, gesteigerten Antrieb und vermindertes Schlafbedürfnis gekennzeichnet, es kann zu Realitätsverlust und Wahnvorstellungen kommen, den Betroffenen fehlt durch die Hochstimmung die Krankheitseinsicht, was auch für Angehörige eine extreme Belastung darstellt. Depressive Episoden sind dagegen u. a. von niedergeschlagener Stimmung, Apathie und Lustlosigkeit geprägt, Suizidversuche kommen in depressiven Episoden gehäuft vor. Korrekt diagnostiziert können bipolare affektive Störungen mit Psychotherapie und Psychopharmaka wirksam behandelt werden, wobei eine frühzeitige Diagnose und regelmäßige Gespräche den Krankheitsverlauf stark positiv beeinflussen können. Bei der Behandlung ist die Stimmungsstabilisierung und Phasenprophylaxe entscheidend. Bei schwerer, therapieresistenter bzw. wahnhafter Depression besteht die Möglichkeit, mit Hilfe elektrischer Impulse unter Kurznarkose und Muskelrelaxation einen generalisierten Krampfanfall auszulösen, der neurochemische Veränderungen verschiedener Neurotransmittersysteme hervorruft, die denen einer dauerhaften Antidepressiva-Medikation ähneln. Häufigste unerwünschte Wirkung der Elektrokrampftherapie (EKT, auch als Elektrokonvulsionstherapie bekannt) sind Gedächtnisstörungen, die sich in der Regel nach einigen Stunden bis Tagen spontan wieder zurückbilden. Die Elektrokrampftherapie gilt heute als wissenschaftlich begründetes, sicheres, nebenwirkungsarmes und effektives Verfahren, entgegen der gezielt in die Öffentlichkeit getragenen Darstellung der Elektrokrampftherapie als veraltete, überholte oder gar inhumane und grausame Behandlungsmethode.

Thomas Borchert (Dan Goodman), Pia Douwes (Diana Goodman), Dominik Hees (Henry) und Sabrina Weckerlin (Natalie Goodman)
© Thomas Langer/Stadttheater Fürth

Zum Inhalt:
Diana Goodman ist seit 16 Jahren an einer bipolaren Störung mit gelegentlichen Wahnvorstellungen erkrankt und führt mit Ehemann Dan und ihrer ehrgeizigen, überambitionierten Tochter Natalie ein Leben fernab des „normalen“ Familien­lebens. Und dann gibt es auch noch ihren Sohn Gabriel, mit dem sie spricht, der aber von den anderen nicht wahr­ge­nommen wird. Natalie leidet besonders unter der Situation, dass sie von ihrer Mutter vernachlässigt wird, und flüchtet sich in der Schule ins Musikzimmer, wo sie von ihrem Schulfreund Henry unterbrochen wird, der ihr gern beim Klavierspielen zuhört und an ihr interessiert ist. Diana leidet zur Zeit an einer manischen Episode mit Wahnvorstellungen und gesteigerter sexueller Aktivität, ihr Ehemann Dan gibt sich alle erdenkliche Mühe, ihr zu helfen, fragt sich aber, wie er mit seinen eigenen Depressionen zurechtkommen soll. In den folgenden Wochen begibt sich Diana wiederholt zu ihrem Arzt Doktor Fine, der ihre Medikation immer wieder anpasst, bis Diana schließlich konstatiert, dass sie gar nichts mehr spüre und Doktor Fine sie für stabil erklärt. Diana beobachtet, wie Natalie und Henry sich das erste Mal küssen, und wird an ihre eigene Jugend erinnert. Sie vermisst das Gefühl ihrer Höhen und Tiefen und spült ihre Medikamente in der Toilette weg. Nach ein paar Wochen beginnt Diana eine Behandlung bei Doktor Madden, der mit Gesprächstherapie und Hypnose versucht, den Ursprung ihres Traumas zu ergründen. Die Konfrontation führt aber letzten Endes zu einem Suizid­ver­such, woraufhin Doktor Madden eine Elektro­krampf­therapie vorschlägt, um der Gefahr weiterer Suizidversuche vorzubeugen. Nach zwei Wochen regelmäßiger EKT-Behandlungen wird Diana aus dem Krankenhaus entlassen, hat allerdings einen schweren Gedächtnisverlust erlitten und erkennt nicht einmal ihre Tochter Natalie, die sich in der Zwischenzeit in Nachtclubs herumgetrieben und mit Psychopharmaka (Tablettenmissbrauch) experimentiert hat. In der Schule konfrontiert Henry Natalie damit, dass sie ihm ausweiche und lädt sie zum Schulball ein. Doktor Madden versichert Dan und Diana, dass Gedächtnisschwund als unerwünschte Wirkung der EKT häufig vorkomme und empfiehlt, gemeinsam Fotos und Erinnerungsstücke anzuschauen, damit Diana ihr Gedächtnis zurückerlangt, was sich als ausgesprochen schwieriges Unterfangen herausstellt. Im Laufe eines Streits fragt Diana Dan, warum er immer noch bei ihr bleibe, obwohl sie ihm so viel Kummer bereitet, während Natalie Henry im Obergeschoss die gleiche Frage stellt. Dan und Henry geloben beide, immer bei ihnen zu bleiben. In einem weiteren Gespräch drängt Doktor Madden Diana, die Behandlung gegen ihre chronische und im schlimmsten Fall tödliche Krankheit fortzusetzen, doch sie verweigert die Behandlung. Sie rechtfertigt sich und öffnet sich ihrer Tochter Natalie das erste Mal, die verzweifelt ist, dass ihre Mutter die Behandlung verweigert hat. Schließlich sieht Diana nur einen Weg, dem ganzen Wahnsinn zu entgehen: Sie verlässt Dan, damit dieser ohne sie glücklich werden kann. Als Dan sich wundert, wie sie ihn verlassen kann, obwohl er immer für sie da war, erscheint sein Sohn Gabriel und versichert ihm, dass er ihn niemals loslassen werde. Dan besucht Doktor Madden in der Hoffnung, mit ihm über Diana reden zu können, bleibt dann jedoch letztendlich, um über seine eigenen Probleme zu sprechen.

Dirk Johnston (Gabriel „Gabe“ Goodman), Pia Douwes (Diana Goodman) und Thomas Borchert (Dan Goodman)
© Thomas Langer/Stadttheater Fürth

Obwohl Bipolarität, Trauerverarbeitung, Selbstmord, Tablettenmissbrauch und Ethik in der modernen Psychiatrie als Themen für ein Broadway-Musical nicht unbedingt naheliegend erscheinen, wurde doch genau „next to normal“ – womöglich wegen der Ernsthaftigkeit des Stoffes – sowohl in New York als auch international sehr erfolgreich gezeigt und in 12 Sprachen übersetzt. Die eindringliche Geschichte, für die Brian Yorkey als Buch- und Textautor verantwortlich zeichnet, birgt ein Geheimnis, das allerdings schon in der ersten halben Stunde enthüllt wird, dennoch reagiert man als Zuschauer überrascht. Dass man dieses Detail auf verschiedenen Websites nachlesen kann, ist die eine Sache, dass es aber bei einem Solokonzert von einer unbeteiligten Musicaldarstellerin ausgeplaudert wurde, die andere. Glücklicherweise hat das Stück aber auch viele lustige Momente, die den Zugang erleichtern, auch wenn man dies im ersten Augenblick angesichts der Dramatik nicht für möglich hält. Tom Kitt hat die Handlung in einer nahezu durchkomponierten, modernen Partitur vertont, bei der sich Balladen mit komplexen Ensemble-Nummern und Up-Tempo-Songs abwechseln, wobei es zwar starke Rock-Einflüsse gibt, die aber zu vereinzelt erklingen, als dass man „next to normal“ als ausgesprochenes Rockmusical wie „Tommy“ oder „Rent“ bezeichnen könnte. Eine sechsköpfige Band unter der Musikalischen Leitung von Christoph Wohlleben am Piano sorgt im hinteren Teil der Bühne für den nötigen Drive, wobei die Abmischung zwischen Gesang und Musikern (Sound-Design Daniel Selinger) in den lauten Momenten bei der Premiere noch nicht optimal war, denn dort traten mitunter leichte Textunverständlichkeiten auf. Bühnen - und Kostümbildner Stephan Prattes hat für „fast normal – next to normal“ ein abstraktes, zweistöckiges Gerüst geschaffen, das dem Broadway-Original im Aufbau ähnelt und sich mit einigen Tischen und Stühlen in das Haus der Familie Goodman, die Schule oder eine Arztpraxis verwandelt und auch die Möglichkeit bietet, zwei Handlungsstränge parallel an verschiedenen Orten spielen zu lassen. Auch die Kostüm­ge­staltung orientiert sich an alltäglicher Kleidung, nichts lenkt vom beeidruckenden Spiel der Darsteller ab. Eine rückwärtige Leinwand trennt das Gerüst vom hinteren Teil der Bühne ab, auf der die Musiker agieren. Medienkünstler Daniel Bandke nutzt diese Leinwand als Projektionsfläche und schafft damit die zum Inhalt passende Illusion, beispielsweise eine riesige Blutlache, die Dianas Suizidversuch versinnbildlicht. Es gibt keine ausgesprochene Choreografie, doch das Musical Staging von Melissa King verleiht dem Geschehen auf der Bühne an den richtigen Stellen zusätzlichen Schwung.

Ramin Dustdar (Dr. Madden) und Pia Douwes (Diana Goodman)
© Thomas Langer/Stadttheater Fürth

Mehr als 1.000 Darsteller haben sich vor über einem Jahr für die sechs Rollen in „fast normal – next to normal“ beworben, das Interesse war enorm, und mit der Verpflichtung hochkarätiger Künstler ist dem Regisseur und den Produzenten ein Besetzungs-Coup gelungen. Mit Pia Douwes spielt eine der europaweit erfolgreichsten Musicaldarstellerinnen die zentrale Rolle der Diana Goodman, deren bipolare Störung ihre Familie auf eine harte Geduldsprobe stellt. „Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt“ (Johann Wolfgang von Goethe, „Egmont“, 1788), die Komplexität ihrer Darstellung der manisch-depressiven Mutter ist ausgezeichnet und nimmt die Zuschauer mit auf eine rasante Fahrt auf der Gefühls­achter­bahn sondergleichen, im Song „Mir fehl’n die Berge“ („I miss the mountains“) bringt sie eindrucksvoll zum Ausdruck, wie sehr sie die Höhen und Tiefen ihres bisherigen Gemütslebens vermisst und wirft damit die bohrende Frage auf, was schlimmer ist: ohne Medikamente unberechenbar zu sein, oder unter dem Einfluss von Psychopharmaka gefühllos zu sein. Ihr zur Seite steht Thomas Borchert als verständnisvoller und verlässlicher Ehemann Dan, der seine Frau über alles liebt und treusorgend nur das Beste für sie will. Im Laufe des Stückes lässt Thomas Borchert den Zuschauer immer deutlicher erkennen, wie belastend und kräftezehrend die Krankheit seiner Frau auch für Dan ist, der schließlich selbst die Hilfe des Psychiaters in Anspruch nehmen muss. Dirk Johnston verleiht ihrem gemeinsamem Sohn Gabriel als athletischem Jungen Gestalt, der allen Wunschvorstellungen einer Mutter entspricht, obwohl er auch ganz schön neckisch sein kann. Unglücklicherweise konnte er am Premierenabend gesanglich nicht ganz mit seinen Mitstreitern auf der Bühne mithalten, ungeachtet dessen gibt er in seinem eingängigen Song „Ich lebe“ („I’m alive“) mit Enthusiasmus zu verstehen, dass auch er Teil der Familie Goodman ist. Da bleibt es fast nicht aus, dass sich die gemeinsame Tochter Natalie, glaubhaft gespielt von Sabrina Weckerlin, vernachlässigt fühlt und sich genervt in schulischen Ehrgeiz und Perfektionismus am Klavier flüchtet, was aber auch nicht so richtig funktioniert. Mal durch Tablettenmissbrauch völlig überdreht, dann wieder von der Welt völlig enttäuscht, werden ihre Probleme durch das Verhalten der Mutter nur noch weiter verstärkt, worauf sie mit teilweise ziemlich hysterischen Antworten reagiert. Dominik Hees bemüht sich als ihr Schulfreund Henry mit einer Engelsgeduld um Natalie, wie gut, dass er immer cool bleibt, selbst als er bei einer unvorhergesehenen Einladung zum Abendessen bei den Goodmans schlagartig deren komplettes Gefühlschaos gewahr wird. Ramin Dustdar überzeugt in der Doppelrolle des Dr. Fine/Dr. Madden, Dianas Ärzte, wobei er ersteren mit Wiener Mundart ausstattet, Sigmund Freud lässt grüßen, während er als selbstbewusster, seriöser Psychiater Doktor Madden Diana unverhofft als Rockstar erscheint.

Dirk Johnston (Gabriel „Gabe“ Goodman) und Thomas Borchert (Dan Goodman)
© Thomas Langer/Stadttheater Fürth

Das Stadttheater Fürth hat mit der deutschsprachigen Erstaufführung von „fast normal – next to normal“ den Mut bewiesen, ein Stück in den Spielplan aufzunehmen, das definitiv kein „Feel-Good-Musical“ ist, Darsteller und Kreative wurden am Premierenabend enthusiastisch gefeiert. Bedauerlicherweise wird die Inszenierung nur in 11 regulären Vorstellungen bis 3. November 2013 am Stadttheater Fürth gezeigt. Doch dies dürfte erst der erfolgversprechende Anfang im deutschsprachigen Raum sein, am Schauspielhaus des Landestheaters Linz wird „Next to Normal“ als Österreichische Erstaufführung (Premiere 18. Januar 2014, Regie Matthias Davids) gezeigt, und am Theater für Niedersachen (Premiere 12. April 2014, Stadttheater Hildesheim, Regie Craig Simmons) eine weitere Produktion, wobei aus den jeweiligen Musicalensembles der Häuser besetzt wird. Bleibt abzuwarten, ob das Publikum dem Stück, das sicher zu den außergewöhnlichsten Musicals gehört, die momentan im deutschsprachigen Raum gespielt werden, auch ohne Pia Douwes in der Rolle der Diana eine Chance gibt.

Pia Douwes bei der Premierenfeier

Sabrina Weckerlin bei der Premierenfeier

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