„Somewhere over the Rainbow“

„Somewhere over the Rainbow“ – Der Rock-Pop-Soul-Abend der Folkwang Universität der Künste; Songs aus Jazz, Pop und Soul mit Studierenden der Studiengänge Musical und Jazz; Mitwirkende: Studiengang Musical, 4. Jahrgang: Tim Al-Windawe, Jan Nicolas Bastel, Yvonne Natalie Forster, Inga Krischke, Vera Anna Marie Weichel, Richard-Salvador Wolff; 3. Jahrgang: Hermann Bedke, Catherine Chikosi, Merlin Fargel, Hanna Mall, Alexander Sasanowitsch, Anna Winter; 2. Jahrgang: Alina Grzeschik, Florentine Kühne, Eva Löser, Karen Müller, Philipp Nowicki, Jan Rogler. Gitarre: Leonard Küppers, Keyboards: Fabian Neubauer, Bass: Gabor Bodolay, Schlagzeug: Malte Weber, Trompete: Jakob Helling, Reeds: Sebastian Gerhartz, Nico Zöller, Posaune: Max Wehner; Violoncello: Emily Wittbrodt a. G.; Choreografie: Catherine Chikosi, Richard-Salvador Wolff; Einstudierung der Chöre: Prof. Michael David Mills, Prof. Patricia M. Martin; Projektassistenz: Michael Masberg; Künstlerische Gesamtleitung: Jürgen Grimm. 9. Mai 2014, Folkwang Universität der Künste, Folkwang Theaterzentrum, Bochum.



„Somewhere over the Rainbow“


Die diesjährige Musical-Combo in einer „Kurzversion“ am Folkwang Theaterzentrum


Bei der Musical-Combo handelt es sich um ein regelmäßiges Projekt des Studiengangs Musical, das die in den einzelnen Fächern erlernten Fähigkeiten zusammenführen und dem Publikum präsentieren soll. Es ist Teil des Studienplans und auch der Abschlussprüfung im Studiengang Musical. Musical-Combo bedeutet, dass Sänger auf eine Combo aus Musikern treffen, die im Studiengang Jazz studieren. Die angehenden Bühnendarsteller lernen in diesem Projekt, Songs mit schauspielerischen und choreographischen Elementen auf der Bühne zu präsentieren. Die Arbeit im Tonstudio gehört ebenfalls zum Lernziel der Lehrveranstaltung. Aus der Bro­schü­re zum zwanzigjährigen Bestehen des Studiengangs Musical an der Folkwang Hochschule erfährt man, dass dieses Projekt aus anfänglichen Jamsessions entstanden ist, die sich ergeben haben, da der Hauptprobenraum der Jazzabteilung unter den ersten Unterrichtsräumen des Studiengangs Musicals untergebracht war. Auch im Studiengang Jazz ist die Zusammenarbeit mit dem Studiengang Musical ein fester Bestandteil im Ausbildungsprofil. Die öffentlichen Konzerte erfreuen sich beim Publikum größter Beliebtheit, zumindest ist dies am Standort Essen-Werden so, bis nach Bochum muss es sich aber wohl erst noch herumsprechen. Im Rahmen der Eröffnung des Folkwang Theaterzentrums, dem neuen Standort der Folkwang Universität der Künste in Bochum, wurde eine knapp einstündige „Kurzversion“ der Musical-Combo in der Black Box präsentiert.

Folkwang Theaterzentrum

Der diesjährige Titel der Musical-Combo „Somewhere over the Rainbow“ dürfte wohl bei jedem gewisse Assoziationen an eines der bekanntesten Lieder der späten 1930er Jahre auslösen, „Over the Rainbow“ von Harold Arlen (Musik) und Edgar „Yip“ Harburg (Text). Ursprünglich für die Verfilmung des Romans „Der Zauberer von Oz“ geschrieben und von der jungen Judy Garland gesungen, gab es bereits wenige Tage nach der Filmpremiere drei Coverversionen des 1940 mit dem Academy Award for Best Music, Original Song ausgezeichneten Songs auf dem Markt, heute mögen es womöglich mehr als 100 sein, die Version von Israel Kamakawiwoʻole im Medley mit „What a Wonderful World“ kennt wahrscheinlich jeder. Langer Rede, kurzer Sinn: Der Song „Over the Rainbow“ kam in der „Kurzversion“ der Musical-Combo überhaupt nicht vor! Stattdessen wurden 12 Songs aus dem Bereich Rock, Pop und Soul mit einer ausgewogenen Mischung von eher ruhigeren Arrangements und rockigen Songs vorgestellt. Die teilweise in achtköpfiger Besetzung spielende Combo sorgte für einen satten, kraftvollen Sound und hätte auch mit Leichtigkeit den großen Konzertsaal bespielen können, aber der war zur gleichen Zeit schon anderweitig belegt.

Die gewöhnlich bei der Musical-Combo vom Chor des Studiengangs Musical unter der Leitung von Prof. Michael David Mills präsentierten Musical-Songs fehlten in der „Kurzversion“ vollständig, die 12 Songs wurden solistisch von den Studierenden des dritten und vierten Jahrgangs vorgetragen, unterstützt von ihren KommilitonInnen mit Background-Chören, wobei Hanna Mall „Vivo per lei“ im Duett mit Tim Al-Windawe präsentierte. Dass es Vera Anna Marie Weichel auf ihrer E-Gitarre so richtig krachen lässt, hatte sie bereits als Rockerbraut Cassie in der Musical Eigenarbeit „Meeting“ bewiesen. Und dass sie dafür keine Songs der amerikanischen Post-Grunge-Band Flyleaf covern muss, bewies sie nunmehr mit ihrem eigenen Song „Never coming back“. Richard-Salvador Wolff war in seinem Song „I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)“ leichtfüßig auf der Bühne unterwegs und erinnerte mich dementsprechend ein wenig an Ren McCormack´s „I Can´t Stand Still“. Bei ihrem Song „Wreck of the Day“ wurde Yvonne Natalie Forster nicht nur von den Studierenden im Studiengang Jazz unterstützt, sondern zusätzlich von Emily Wittbrodt am Violoncello: „Musical-Combo meets Classic“, interdisziplinäre Zusammen­arbeit at its best. Mehr davon! Dagegen konnte Catherine Chikosi mit tänzerischer Unterstützung von Eva Löser und Vera Anna Marie Weichel bei ihrem eigenen Song „Missing you“ beim Publikum punkten. Zum Abschluss des viel zu kurzen Konzerts ging es bei dem von Inga Krischke performten „Car Wash“ mit fünf Mädels in bunten Tops und Jeansshorts auf der Bühne noch einmal richtig „heiß“ her.
  • Alexander Sasanowitsch: „You know my name“ von Chris Cornell und David Arnold, Titelsong des James-Bond-Films „Casino Royale“
  • Anna Winter: „No Souvenirs“ von Melissa Etheridge aus ihrem zweiten Album „Brave and Crazy“
  • Tim Al-Windawe: „I Just Call You Mine“ von Jess Cates, Ty Lacy und Dennis Matkosky aus dem Album „Shine“ von Martina McBride
  • Hermann Bedke: „Дива“ („Diva“) von Henrik Zvi „Svika“ Pick, im Hebräischen Original Sieger beim 43. Eurovision Song Contest 1998
  • Jan Nicolas Bastel: „The A Team“ von Ed Sheeran aus seinem Debüt-Album „+“
  • Vera Anna Marie Weichel: „Never coming back“ von Vera Anna Marie Weichel
  • Hanna Mall und Tim Al-Windawe: „Vivo per lei“ von Gatto Panceri und Valerio Zelli
  • Richard-Salvador Wolff: „I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)“ von George Merrill und Shannon Rubicam („Boy Meets Girl“) aus dem Album „Whitney“ von Whitney Houston
  • Yvonne Natalie Forster: „Wreck of the Day“ von Anna Nalick aus ihrem gleichnamigen Debüt-Album
  • Merlin Fargel: „Delilah“ von Les Reed (Musik) und Barry Mason (Text) aus dem gleichnamigen Album von Tom Jones
  • Catherine Chikosi: „Missing you“ von Catherine Chikosi, Tanz: Eva Löser und Vera Anna Marie Weichel
  • Inga Krischke: „Car Wash“ von Rose Royce
Die diesjährige Musical-Combo als Konzert in voller Länge – und mit dem Chor des Studiengangs Musical – wird es am 27. Juni 2014 im Theater Oberhausen geben, wo bis 22. Juni 2014 auch noch „Into the Woods“ mit den Studierenden des vierten und dritten Jahrgangs gespielt wird.

Kommentare