Lückenschluss am Berthold-Beitz-Boulevard

NRW-Verkehrsministerium und RVR starten Bau einer neuen Brücke als Teil des Radschnellwegs Ruhr in Essen

Sicher und zügig werden Radfahrer und Fußgänger zukünftig über den Berthold-Beitz-Boulevard in Essen gelangen: Dafür sorgt eine Brücke als Teil des Radschnellwegs Ruhr (RS1), mit deren Bau der Regionalverband Ruhr (RVR) im Februar beginnt. Den ersten Spatenstich setzten am heutigen Freitag, 7. Februar 2020, RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen. Bislang müssen Radfahrer, die den Radschnellweg Ruhr zwischen Essen und Mülheim an der Ruhr nutzen, die Trasse der ehemaligen Rheinischen Bahn verlassen und den stark frequentierten Berthold-Beitz-Boulevard überqueren. (Anmerkung: Der Verkehr an der Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Pferde­bahn­straße ist durch eine Lichtzeichenanlage geregelt, insofern kann der Berthold-Beitz-Boulevard aktuell völlig gefahrlos überquert werden.) Die Brücke verbindet künftig den Krupp-Park mit der Universität Essen und ist ein wichtiger Lückenschluss auf dem RS1.

Radschnellweg Ruhr (RS1) auf der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn

„Das Fahrrad ist als Verkehrsmittel nicht mehr wegzudenken. Wir wollen den Radverkehr in Nordrhein-Westfalen verbessern, um Mobilität besser und sauberer zu machen. Mit der neuen Brücke für Fußgänger und Radfahrer hier in Essen kommen wir beim RS1 wieder ein Stück voran. Das Land unterstützt das gerne“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Blick von der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn über den Berthold-Beitz-Boulevard

RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel betonte: „Das Projekt in unmittelbarer Nähe zur Universität und dem Stadtzentrum stärkt den Alltagsradverkehr in Essen und dem mittleren Ruhrgebiet. Zudem fügt es sich hervorragend ein in das regional-touristische Konzept der Metropole Ruhr.“

Kreuzung Berthold-Beitz-Boulevard/Pferde­bahn­straße

Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, ergänzte: „Die Definition des RS1 als Radschnellweg garantiert die hohe Qualität der Strecke. Diesen Standard wird die zukünftige Rad-Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard erfüllen. Sie wird den Radpendler-Verkehr in Essen sicherer, komfortabler und schneller machen. Damit hat der Radschnellweg das Potenzial, die Alltagsmobilität in Essen zu verändern.“

Die Brücke über die Helenenstraße entspricht mit einer nnutzbaren Breite von drei Metern nicht den Qualitätsstandards von Radschnellwegen

Die geplante Stahlbrücke ist 82 Meter lang und kann auf mehr als sechs Metern Breite genutzt werden. Sie kommt ohne Mittelstütze aus, damit der vorhandene Mittelstreifen in Zukunft auch als Straßenbahntrasse genutzt werden kann. Die Brücke ist eine Verbundkonstruktion mit Stahlbetonwiderlagern und Stahlverbundfertigteilen. Die Fahrbahndecke wird asphaltiert. Zudem wird der vier Meter breite Radweg durch einen Trennstreifen von dem zwei Meter breiten Fußweg abgeteilt. Die Brücke erfüllt somit die Qualitätsstandards für Radschnellwege.

Fördergerüst der Zeche Amalie

Die Kosten für Planung und Bau belaufen sich auf rund 3,1 Millionen Euro. Das Land NRW übernimmt 80 Prozent der Aufwendungen im Rahmen des Regionalen Wirt­schafts­förderungs­programms (RWP). Der Regionalverband Ruhr steuert Eigenmittel in Höhe von 600.000 Euro bei. Die Brücke soll Mitte 2021 für Radfahrer und Fußgänger freigegeben werden.

Auch in Bochum kommt der Bau des Radschnellwegs Ruhr voran: Am 6. Februar 2020 setzte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst gemeinsam mit Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, den ersten Spatenstich für den Abschnitt „Grüner Rahmen“, in dem ein 900 Meter langes Teilstück des RS1 zwischen Stahlhauser Straße/Windhausstraße und Bessemer Straße entstehen soll. Dafür gibt es vom Land rund 2,1 Millionen Euro Förderung.

Der Abschnitt verläuft auf der Stahlhauser Straße und Windhausstraße über bestehende Straßen, die in diesen Bereichen zur Fahrradstraße umgebaut werden. Auf dem ehemaligen Gelände von Thyssen Krupp (untere Stahlindustrie) – genannt Grüner Rahmen – wird der RS1 als selbstständig geführter Radschnellweg im Zweirichtungsverkehr angelegt. Vor dem historischen Torhaus 7 der Krupp-Werke verläuft die Fahrradtrasse auf dem ehemaligen Industriegelände als reiner Radweg mit einer Breite von vier Metern bis zu einem früheren Luftschutzunterstand. Der zum RS1- Standard gehörende Fußweg wird in diesem Bereich weiter nördlich angelegt. Vom Bunker aus wird der RS1 bis zur Bessemer Straße im Standardquerschnitt einschließlich eines zwei Meter breiten Gehweges weitergeführt.

Die Gesamtausgaben für den RS 1 in diesem Abschnitt betragen voraussichtlich rund 2,5 Millionen Euro. Die Bauzeit ist mit 24 bis 28 Monaten veranschlagt.

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