Die Spielzeit 2013/14 an der Wiener Volksoper

Die als Mehrsparten-Musiktheater geführte Wiener Volksoper bringt in der kommenden Saison wieder eine bunte Mischung von Oper, Operette, Musical und Ballett

Direktor Robert Meyer und IT-Betreuer Christoph Ladstätter präsentieren das Saisonprogramm 2013/14; © Barbara Pálffy

Seit über 100 Jahren werden an der Volksoper in bunter Folge populäre Opern (auch die italienischen meist in deutscher Sprache) und Operetten produziert, diese nicht nur in der urwienerischen Tradition, sondern auch bis hin zu Werken des 20.Jahrhunderts. Beginnend mit 1955 öffnete sich die Volksoper (als eines der ersten kontinentaleuropäischen Musiktheater) zusätzlich den modernen amerikanischen Musicals, dem Publikum zuliebe in deutscher Sprache. Dem Ballettensemble wird dabei nicht nur im laufenden Repertoire Raum gegeben, sondern seit einigen Jahren auch in eigenen Ballettabenden des Wiener Staatsballetts.

Im Herbst wird als erste Premiere am 14. September 2013 das Musical „Sweeney Todd“ von Stephen Sondheim platziert. Morten Frank Larsen als kerniger Bariton in der Titelrolle des von einem harten Schicksal gezeichneten Teufelsbarbiers von der Fleet Street sucht Rache am üblen Richter Turpin, gespielt von Direktor Robert Meyer, findet aber keinen Frieden.

„Sweeney Todd“: Morten Frank Larsen und Robert Meyer;
© Barbara Pálffy

In der Inszenierung von Matthias Davids werden
  • Morten Frank Larsen als Sweeney Todd,
  • Dagmar Hellberg als Mrs. Lovett,
  • Tom Schimon/David Sitka als Tobias Ragg,
  • Alexander Pinderak/Daniel Ochoa als Anthony Hope,
  • Anita Götz als Johanna,
  • Robert Meyer/Kurt Schreibmayer als Richter Turpin,
  • Kurt Schreibmayer/Wolfgang Gratschmaier als Büttel Bamford,
  • Vincent Schirrmacher/Jeffrey Treganza als Pirelli,
  • Patricia Nessy als Bettlerin,
  • Franz Suhrada als Jonas Fogg und
  • Georg Wacks als Vogelhändler
zu sehen sein.

Im November wird noch im heurigen Verdi-Jubiläumsjahr „Il trovatore“ als Koproduktion mit dem Bundestheater Bonn (ausnahmsweise auf italienisch) übernommen.
Im Dezember folgt als Neuproduktion „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß, inszeniert von Hinrich Horstkotte.

In den neu disponierten MUSICAL-WOCHEN von 29. Dezember 2013 bis 2. März 2014 werden in dichter Abfolge schwerpunktmäßig die vier hauseigenen Musical-Produktionen in insgesamt 32 Vorstellungen auf dem Spielplan stehen: „My Fair Lady“ (in der Wiener Fassung), die genannte Neuproduktion „Sweeney Todd“ sowie „Kiss me, Kate“ und „Guys and Dolls“. Dazu wird für Fans ab 1. Juni 2013 ein spezieller Musical-Pass mit einigen Vergünstigungen um € 25,– angeboten. Details sind nachzulesen unter
http://www.volksoper.at/Content.Node2/home/karten/musicalpass1.at.php

Während der Musical-Wochen gibt es selbstverständlich immer noch zwischendurch einige Opern, Operetten und Ballettabende aus dem Repertoire.
Im Februar 2014 wird auch noch als Nachtrag zu Benjamin Brittens 100. Geburtstag die von Brigitte Fassbaender schon in Innsbruck herausgebrachte Inszenierung der komischen Oper „Albert Herring“ in deutscher Sprache präsentiert. Die jugendlichen Titelrolle wird mit einem Ensemblemitglied der Volksoper, dem aus Tirol stammenden Paul Schweinester, besetzt. Ebenfalls im Februar wird in Kooperation mit den Wiener Sängerknaben im MuTh-Konzertsaal im Augarten als Oper für Kinder und Erwachsene „Erwin, das Naturtalent“ von Mike Svoboda unter der Leitung von Gerald Wirth geboten.

Im März 2014 wird von Thomas Enzinger, einem Wiener, der im deutschen Sprachraum nicht nur Operetten erfolgreich betreut, Emmerich Kálmáns Operette „Gräfin Mariza“ neu inszeniert.
Im April 2014 folgt von Ashley Page mit dem Wiener Staatsballett ein Ballettabend zu „Ein Reigen“ nach Arthur Schnitzler. Dieser britische Choreograph hatte kürzlich die Balletteinlagen für die Fernsehübertragung des Neujahskonzertes der Wiener Philharmoniker 2013 erstellt.
Im Mai 2014 (fast auf den Tag genau) 200 Jahre nach der Uraufführung von Beethovens dritter Fassung des „Fidelio“ startet diese Oper unter der musikalischen Leitung von Julia Jones in der Regie von Markus Bothe, der 2005 eindrücklich das KZ-Trauma von „Sophies Choice“ gestaltet hatte. Stefan Mikisch bietet dazu einen seiner viel gelobten Einfürungsabende.
Im Juni 2014 wird Richard Strauss’ selten gespieltes Frühwerk „Feuersnot“ zu seinem 150. Geburtstag wenigstens in einer konzertante Aufführungsserie gewürdigt.

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