Die Spielzeit 2012/2013 am Musiktheater im Revier

Neuinszenierungen und Wiederaufnahmen für das musicalaffine Publikum

Langsam aber sicher lassen – bevor es womöglich „die Spatzen von den Dächern pfeifen“ – auch die letzten Theater „die Katze aus dem Sack“, und stellen ihre Inszenierungen für die kommende Spielzeit vor. Am 27. April 2012 hatte auch das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen zur Spielplanpräsentation eingeladen, bei der Generalintendant Michael Schulz traditionell gemeinsam mit Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski das Programm der kommenden Spielzeit vorgestellt hat. Für das „musicalaffine“ Publikum stehen diverse Produktionen auf dem Spielplan, die im folgenden chronologisch aufgeführt sind. (Das vollständige Programm der Spielzeit 2012/2013 ist im neuen Spielzeitheft zu finden, welches ab sofort im Musiktheater im Revier erhältlich ist.)

Vasilios Manis

„Street Scene“ (Premiere: 22. September 2012, Großes Haus)

Bei „Street Scene“ handelt es sich um eine „American Opera“ von Kurt Weill (Musik), Langston Hughes (Liedtexte) und Elmer Rice (Buch), die auf dem gleichnamigen Drama von Elmer Rice basiert, für das er 1929 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. „Street Scene“ feierte am 9. Januar 1947 am Adelphi Theatre in New York City seine Uraufführung, und spielt in einer schmalen Straße vor einem der überbevölkerten Wohnblöcke in der Lower East Side von Manhattan Mitte der 1940er Jahre. Im Mittelpunkt der Handlung steht die verheiratete Anna Maurrant, die aus Enttäuschung heimlich eine Affäre mit dem Milchmann Sankey beginnt und damit für ständigen Tratsch unter den Bewohnern in ihrer Straße sorgt. Ihre Tochter Rose träumt von einem besseren Leben und sie teilt ihre Träume am liebsten mit dem jüdischen Immigranten Sam Kaplan. Doch als tags darauf ihr betrunkener Vater seine Frau mit dem Geliebten ertappt, ist plötzlich alles anders …

Hierbei handelt es sich um eine Kooperation des Musiktheaters im Revier mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule für Musik und Theater München, wo Regisseur Gil Mehmert „Street Scene“ am 11. Februar 2011 als studienübergreifende Produktion unter der Musikalischen Leitung von Ulf Schirmer auf die Bühne des Prinzregententheaters gebracht hat, in der die Studenten der Studiengänge Musiktheater, Musical und Schauspiel gleichermaßen integriert waren. Mit Ausnahme von Heiko Mathias Förster, der in Gelsenkirchen die Musikalische Leitung übernehmen wird, ist das Kreativteam identisch geblieben, d. h. Gil Mehmert führt Regie, Heike Meixner und Steffi Bruhn zeichnen für Bühne bzw. Kostüme verantwortlich, und Ramses Sigl erarbeitet die Choreografie. „Street Scene“ wird in deutscher Sprache in der Übersetzung von Stefan Troßbach gespielt.


„Die Comedian Harmonists“ (Wiederaufnahme: 29. September 2012, Kleines Haus)

Nach dem großen Erfolg in der laufenden Spielzeit werden „Die Comedian Harmonists“ von Franz Wittenbrink (Musikalische Einrichtung) und Gottfried Greiffenhagen (Buch) wiederaufgenommen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden.


„Die Hexen von Eastwick“ (Wiederaufnahme: 7. Oktober 2012, Großes Haus)

Erst am 9. Juni 2012 wird die Musical Comedy „Die Hexen von Eastwick“ von Dana P. Rowe (Musik) und George Furth (Buch und Lyrics) in der Deutschen Bearbeitung von Roman Hinze ihre deutschsprachige Erstaufführung am Musiktheater im Revier erleben, dementsprechend wird das Stück in der kommenden Spielzeit wiederaufgenommen.


„Anatevka (Fiddler on the Roof)“ (Wiederaufnahme: 23. Februar 2012, Großes Haus)

Ebenfalls wiederaufgenommen wird Peter Hailers Inszenierung von „Anatevka (Fiddler on the Roof)“ von Jerry Bock (Musik), Sheldon Harnick (Liedtexte) und Joseph Stein (Buch) in der Deutschen Bearbeitung von Rolf Merz und Gerhard Hagen, die am 17. Dezember 2010 zum ersten Mal am Musiktheater im Revier gezeigt wurde. Bernhard Stengel hat die Musikalische Leitung, das Bühnenbild hat Etienne Pluss entworfen, Uta Mennen die Kostüme, und Kati Farkas hat die Choreografie erarbeitet.


„Spring Awakening (Frühlings Erwachen)“ (Premiere: 15. März 2013, Kleines Haus)

Als Premiere zeigt das Musiktheater im Revier in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste Essen „Spring Awakening (Frühlings Erwachen)“ von Duncan Sheik (Musik) und Steven Sater (Buch und Lyrics) in der Deutschen Bearbeitung von Nina Schneider ab dem 15. März 2013 am Kleinen Haus. Wolfgang Türks, der in der Wiener Inszenierung Moritz Stiefel verkörpert hat, wird die Inszenierung des Abschlussprojekts des Studiengangs Musical übernehmen, Patricia Martin, Professorin im Fach Musikalische Einstudierung und Leitung im Musical, übernimmt die Musikalische Leitung. Beata Kornatowska zeichnet für die Ausstattung verantwortlich, Kati Farkas für die Choreografie. Dabei werden die Studenten des vierten und dritten Jahrgangs auf der Bühne stehen, dies sind Angelo Canonico, Julian Culemann, Matthias Kumer, Sandra Pangl, Anna Preckeler und Leonie Thoms (augenblicklich 3. Jahrgang) sowie Tim Al-Windawe, Jan Nicolas Bastel, Yvonne Natalie Forster, Inga Krischke, Vera Anna Marie Weichel und Richard Wolff (momentan 2. Jahrgang).

Es gibt keine Geschichte über Jugendliche, die so zeitlos ist wie die Geschichte um Wendla, Melchior und Moritz in dem gesellschaftskritisch-satirischen Drama „Frühlings Erwachen – Eine Kindertragödie“ von Frank Wedekind. Mit einer Mischung aus Rock-, Pop- und Folksongs zieht das Musical insbesondere sein jüngeres Publikum in den Bann, 2011 haben die Bayerische Theaterakademie August Everding (Premiere: 29. Juni am Deutschen Theater München, Regie: Matthias Davids) und die Hochschule Osnabrück/German Musical Academy (Premiere: 30. Dezember 2011 am emma-theater in Osnabrück, Regie: Sascha Wienhausen) das Musical mit ihren Studenten gezeigt.

Tina Stegemann

Für die musikalische Unterhaltung bei so viel geballter Information während der Spielzeitpräsentation sorgten Bariton Vasilios Manis und Sopranistin Tina Stegemann, die noch an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln studieren und in der kommenden Spielzeit im Jungen Ensemble des MiR wertvolle Erfahrungen für ihre weitere Bühnenkarriere sammeln können.

Kommentare