„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“

„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“ – Konzeption, Entwicklung, Szenische Einrichtung und Moderation: Carsten Kirchmeier; Dramaturgie: Anna Grundmeier; Musikalische Leitung und Arrangements: Thomas Rimes. Gesangssolitsen: Bridget Breiner (am 15. September 2017), Joachim Gabriel Maaß, Christa Platzer, Sebastian Schiller und Anke Sieloff. Assistentin: Katrin Bewer. Band: Thomas Rimes (Klavier/Gitarre), Ralf Metz (E-Bass/Gitarre), Andreas Kurth (Schlagzeug). Premiere: 15. September 2017, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, Kleines Haus.



„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“


Ein musikalischer Wahlabend im Kleinen Haus am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen


„Fifty-Fifty, die Wunschkonzert-Show“ setzte das Musiktheater im Revier zeitnah zur Bundestagswahl auf den Spielplan. Auf die Zuschauer wartete ein musikalischer Wahlabend. So wird dem Publikum in ca. 2,5 Stunden ein bunter Mix aus Schlager, Chanson, Pop, Folk oder Musical präsentiert. Mal als Solo, mal als Duett oder im Quartett. Welche Songs jeweils interpretiert werden, entscheidet das Publikum an jedem Abend neu. „Let me entertain you“, singen die vier Sängerinnen und Sänger zur Eröffnung des Abends und damit ist schon viel gesagt: Unterhaltung im besten Sinne.

„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Katrin Bewer, Carsten Kirchmeier, Joachim Gabriel Maaß, Sebastian Schiller, Christa Platzer und Anke Sieloff. Foto Pedro Malinowski

Dazu braucht es eigentlich gar nicht viel, wie sich schnell in der Neuproduktion „Fifty-Fifty“ am Musiktheater im Revier zeigt: Ein Quartett sing- und spielfreudiger Mitglieder aus dem hauseigenen Ensemble, einen gut aufgelegter Moderator nebst anmutiger Assistentin und eine dreiköpfige Band. Die sparsam ausgestattete Bühne: zwei gelbe Sofas mit Bestelltischchen und eine Jukebox reichen für einen vergnüglicher Abend aus. Die Sache hat nur einen Haken, wie Moderator Carsten Kirchmeier gleich zu Beginn verkündete: Der Abend ist interaktiv. Aus sechzig vorher einstudierten Gesangsnummern wählt das Publikum einige aus, in – nicht immer ganz so demokratischen – Wahlvorgängen werden die Songs für den jeweiligen Abend ermittelt. Quizspielchen, Losverfahren, Auswahlverfahren oder Abstimmungen: Immer folgt ein musikalischer Beitrag und häufig eine Begegnung mit einem populären, wohlbekannten Song. So heißt es im Verlaufe des Abends einige Male: Licht an im Publikum!

„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Christa Platzer, Joachim Gabriel Maaß, Sebastian Schiller und Anke Sieloff. Foto Pedro Malinowski

Anklänge an Fernsehformate vergangener Jahrzehnte sind wohl nicht ganz zufällig und durchaus in Sinne der Konzeption Carsten Kirchmeiers. Im Mittelpunkt stehen zunächst die musikalischen Darbietungen, jeweils arrangiert von Bandleader Thomas Rimes. Dazwischen sorgen die recht abwechslungsreichen „Auswahlverfahren“ immer wieder für Lacher im Publikum. So spielen zwei Freiwillige aus dem Publikum (am Premierenabend Herr Sobich wie der Fußballer gegen Herrn Wulf) ein an die „Dalli-Dalli“-Tonleiter angelehntes Quiz und beantworten Fragen aus den letzten Jahrzehnten Fernsehgeschichte wie beispielsweise „Schätzen Sie, wie viele Folgen der Sendung ‚Was bin ich’ mit Robert Lembke ausgestrahlt wurden?“ Es waren insgesamt 337. Wieder etwas gelernt.

Eine große Flexibilität in der Erfüllung der Publikumswünsche bewiesen die Solisten Anke Sieloff, Christa Platzer, Joachim Gabriel Maaß und Sebastian Schiller. Singend und tanzend weckten sie bei manchem Zuschauer Erinnerungen an längst vergessene Zeiten, oder wie es Moderator Carsten Kirchmeier an einer Stelle formulierte: „Hier bekommen Sie Gutes von gestern – zum vollen Preis.“ Das Publikum fühlte sich offensichtlich bestens unterhalten.

„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Thomas Rimes und Bridget Breiner. Foto Pedro Malinowski

Als Überraschungsgast bereicherte Ballettdirektorin Bridget Breiner den Premierenabend mit dem von ihr gefühlvoll interpretierten Sinatra-Song: „The Way you look tonight“. An den Folgeabenden wird jeweils ein anderer Gast auftreten. Vorher wird nichts verraten, nur soviel, dass neben einigen Sängern aus dem Ensemble (u. a. Judith Caspari, Michael Dahmen, Piotr Prochera) auch ein singender Intendant zu sehen sein soll.

„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Foto Pedro Malinowski

Setlist der Premiere am 15. September 2017:
  • Opening: „Let Me Entertain You“ (Robbie Williams, Guy Chambers, 1998), „Ein bisschen Spaß muß sein“ (Christian Bruhn für Roberto Blanco, 1972), „Lady Marmalade“ (Bob Crewe, Kenny Nolan, 1974), „Diamonds Are a Girl’s Best Friend“ (aus „Gentlemen Prefer Blondes“, Jule Styne, Leo Robin, 1949), „Ein Student aus Uppsala“ (Henry Mayer mit Georg Buschor für Kirsti Sparboe, 1969)
  • Joachim Gabriel Maaß: „Aber schön war es doch“ (Charly Niessen für Hildegard Knef, 1963)
  • Christa Platzer: „Zwei kleine Italiener“ (Christian Bruhn, Georg Buschor für Conny Froboess, 1962)
  • Sebastian Schiller: „Holiday“ (Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt, Tré Cool für Green Day, 2005)
  • Anke Sieloff, Sebastian Schiller: „Time After Time“ (Cyndi Lauper, Rob Hyman, 1983)
  • Anke Sieloff: „It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing)“ (Duke Ellington, Irving Mills, 1931)
  • Christa Platzer, Sebastian Schiller: „Immer wieder sonntags“ (Kurt Feltz für Cindy & Bert, 1972)
  • Joachim Gabriel Maaß: „Ich war noch niemals in New York“ (Udo Jürgens, 1982)
  • Joachim Gabriel Maaß: „Halt mich“ (Herber Grönemeyer, 1988)
  • Ensemble: „Downtown“ (Tony Hatch für Petula Clerk, 1964)
  • Bridget Breiner: „The Way You Look Tonight“ (aus „Swing Time“, Jerome Kern, Dorothy Fields, 1936)
  • Ensemble: „Du lässt dich geh’n“ (Charles Aznavour, 1960) im Wechsel mit „Die Wahrheit vertragen sie nicht“ (Georg Kreisler, 1971)
  • Christa Platzer, Anke Sieloff: „So ein Mann“ (Robert Frank-Jakobi, Wolfgang Hofer für Margot Werner, 1977)
  • Anke Sieloff, Thomas Rimes: „Bridge over Troubled Water“ (Paul Simon für Simon & Garfunkel, 1970)
  • Sebastian Schiller: „I’m Still Standing“ (Elton John, Bernie Taupin, 1983)
  • Christa Platzer: „Jolene“ (Dolly Parton, 1973)
  • Joachim Gabriel Maaß: „Fiesta Mexicana“ (Ralph Siegel für Rex Gildo, 1972)
  • Christa Platzer: „Du hast den Farbfilm vergessen“ (Michael Heubach, Kurt Demmler für Automobil mit Nina Hagen, 1974)
  • Anke Sieloff, Joachim Gabriel Maaß: „Try to Remember“ (aus „The Fantasticks“, Harvey Schmidt, Tom Jones, 1960)
  • Christa Platzer: „Stand by Your Man“ (Billy Sherrill, Tammy Wynette, 1968)
  • Ensemble: „We’ve Only Just Begun“ (Paul Williams; Roger Nichols für The Carpenters, 1970)
  • Ensemble: „Save Your Kisses for Me“ (Tony Hiller, Lee Sheriden, Martin Lee für Brotherhood of Man, 1976)
  • Zugabe, Ensemble: „Alles kommt zurück“ (Claudio Pagonis, Florian Peil und Martin Fliegenschmidt für Roger Cicero, 2011)
  • von Carsten Kirchmeier ausgewählte Zugabe, Ensemble: „9 to 5“ (Dolly Parton, 1980)
„Fifty-Fifty – Die Wunschkonzert-Show“, Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Thomas Rimes, Anke Sieloff, Sebastian Schiller, Christa Platzer und Joachim Gabriel Maaß. Foto Pedro Malinowski

„Fifty-Fifty“ wird in insgesamt sechs Vorstellungen noch bis zum 11. November 2017 im Kleinen Haus am Musiktheater im Revier zu sehen sein.

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