Die Spielzeit 2017/18 an der Wiener Volksoper

Die Wiener Volksoper bietet in der Spielzeit 2017/18 wie gewohnt einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamte Musiktheater – Operette, Oper, Musical und Ballett – aus vier Jahrhunderten: Acht Premieren, eine europäische und eine österreichische Erstaufführung, vier Wiederaufnahmen, dazu 20 Repertoirestücke sowie zahlreiche Sonderprogramme stehen in der 11. Saison der Direktion Robert Meyer auf dem Spielplan.

Maria Happel eröffnet die neue Spielzeit als Mama Rose in Jule Stynes Kultmusical „Gypsy“ in der Inszenierung von Werner Sobotka. Der Oktober bringt 170 Jahre nach der Uraufführung Giuseppe Verdis Oper „Die Räuber“ nach Wien. Große und kleine Kinder dürfen sich im November auf die österreichische Erstaufführung von Valtinonis Kinderoper „Pinocchio“ freuen, während sich Davide Bombana im Dezember mit dem Ballett „Roméo et Juliette“ dem berühmtesten Liebespaar aller Zeiten zuwendet. Als 100. Premiere der Direktion Robert Meyer kommt im Februar Heubergers Operettenklassiker „Der Opernball“ zurück auf die Bühne der Volksoper und im März feiert Daniel Schmutzhard als Billy Bigelow in „Carousel“ sein Volksopern-Comeback und Musicaldebüt. Auf den gelungenen Einstand in der vergangenen Saison folgt im April mit der europäischen Erstaufführung der Kammeroper „Marilyn Forever“ von Gavin Bryars die zweite Produktion der Volksoper im Kasino am Schwarzenbergplatz. Zu Saisonende werden schließlich dunkelrote Rosen verschenkt: Olivier Tambosi inszeniert Carl Millöckers „Gasparone“.

Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Johann Strauß’ „Eine Nacht in Venedig“, Dvořáks Märchenoper „Rusalka“, dem mörderischen Barbier „Sweeney Todd“ und Jorma Elos „Ein Sommernachtstraum“. Im Repertoire sind u. a. die Erfolgsproduktionen „Axel an der Himmelstür“, „Die Zirkusprinzessin“, „Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen“, „Hoffmanns Erzählungen“, „Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit“ und „Cendrillon“ (Aschenputtel) aus der laufenden Spielzeit vertreten sowie die Repertoireklassiker „Die Fledermaus“, „La Traviata“, „Der Zauberer von Oz“, „My Fair Lady“ und natürlich „Die Zauberflöte“. Das umfangreiche Kulturvermittlungsprogramm wurde weiter ausgebaut und firmiert nun unter dem Namen „Junge Volksoper“.


„Gypsy“, Premiere 10. September 2017

„Gypsy“ – nach „Gypsy: A Memoir“ von Gypsy Rose Lee; Musik: Jule Styne; Liedtexte: Stephen Sondheim; Buch: Arthur Laurents; Deutsche Fassung: Henry Mason; Inszenierung: Werner Sobotka; Choreographie: Danny Costello; Bühnenbild: Stephan Prattes; Kostüme: Elisabeth Gressel; Licht: Michael Grundner; Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz; Dirigent: Lorenz C. Aichner. Darsteller: Maria Happel (Mama Rose), Toni Slama (Herbie), Marianne Curn (June), Lisa Habermann (Louise), Christian Graf (Tessie Tura), Martina Dorak (Miss Electra/Miss Cratchitt), Maren Kristin Kern (Miss Mazeppa), Peter Lesiak (Tulsa), Oliver Liebl (Kansas), Simon Stockinger (Yonkers/Pastey), Maximilian Klakow (L. A./Phil), Wolfgang Hübsch (Papa), Jens Claßen (George/Weber/Cigar), Georg Wacks (Mr. Goldstone/Bourgeron), Livia Ernst/Sophie Grohmann/Emma Westerkamp (Baby June), Sophie-Marie Hofmann/Magdalena Gudenus/Katharina Kemp/Louisa Popovic (Baby Louise), Victoria Demuth, Andrea Sulzmann, Ilvy Schultschik, Angelika Ratej (Showgirls), Lilly Krainz (Luftballonmädchen), Jonas Ambrosch, Lino Gaier, Simon Gaunersdorfer, Oliver Kirnbauer, Moritz Krainz, Emil Kurz, Lorenz Pojer, Lorenzo Popovic, Fabian Rihl (Boys). Uraufführung: 21. Mai 1959, The Broadway Theatre, New York City. Premiere: 10. September 2017, Volksoper Wien.

Maria Happel, © Johannes Ifkovits

Zum Saisonauftakt bringt die Volksoper Jule Stynes Broadway-Hit „Gypsy“ nach Wien. Die Lebensgeschichte von Rose Louise Hovick, die unter dem Namen Gypsy Rose Lee als schillernder Burlesque-Star weltberühmt wurde, wurde 1959 am Broadway uraufgeführt und zählt zu den Klassikern des amerikanischen Musicals. Nun kommt die Geschichte von Mama Rose, die alles nur Erdenkliche tut, um die Theaterkarrieren ihrer Töchter June und Louise voranzubringen, erstmals auf die Bühne der Volksoper Wien. Werner Sobotka inszeniert, Lorenz C. Aichner übernimmt die musikalische Leitung. Ksch Maria Happel gibt als ehrgeizige Mama Rose ihr Musicaldebüt, ihre Töchter Louise und June werden von den Hausdebütantinnen Lisa Habermann und Marianne Curn verkörpert.


„Carousel“, Premiere 17. März 2018

„Carousel“ – nach dem Bühnenstück „Liliom“ von Ferenc Molnár; Musik: Richard Rodgers; Liedtexte und Buch: Oscar Hammerstein II.; Deutsche Fassung: Henry Mason; Inszenierung: Henry Mason; Choreographie: Francesc Abós; Bühnenbild und Kostüme: Jan Meier; Licht: Guido Petzold; Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz; Dirigent: Joseph R. Olefirowicz/Lorenz C. Aichner. Darsteller: Daniel Schmutzhard/Ben Connor (Billy Bigelow), Mara Mastalir/Johanna Arrouas (Julie Jordan), Johanna Arrouas/Juliette Khalil (Carrie Pipperidge), Jeffrey Treganza (Enoch Snow), Atala Schöck (Nettie Fowler), Christian Graf (Jigger Craigin), Mila Schmidt/Astrid Renner (Louise Bigelow), Robert Meyer/Wolfgang Gratschmaier (Sternwart/Dr. Seldon), Regula Rosin (Mrs. Mullin), Nicolaus Hagg (David Bascombe), Oliver Liebl (Himmlischer Freund), Lorna Dawson, Eva Prenner, Bettina Schurek, Rita Sereinig, Thomas Huber, Maximilian Klakow, Simon Stockinger u. a. Uraufführung: 19. April 1945, Majestic Theatre, New York City. Premiere: 17. März 2018, Volksoper Wien.

Daniel Schmutzhard, © Johannes Ifkovits

Fußballfans kennen ihn in- und auswendig – den Song „You’ll Never Walk Alone“. Seit über 50 Jahren gilt die Nummer in der Interpretation der britischen Popband „Gerry & the Pacemakers“ als die ultimative Fußballhymne. Dabei wissen wahrscheinlich nur die wenigsten, dass das Lied eigentlich von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein – den erfolgreichsten Musical-Autoren der 40er und 50er Jahre – stammt und für das Musical „Carousel“ entstand. Am 19. April 1945 wurde es am Broadway uraufgeführt und über zwei Jahre vor vollem Haus gespielt. Die tragische Liebesgeschichte von Billy Bigelow und Julie Jordan basiert auf Molnárs Bühnenstück „Liliom“. 1972 holte Marcel Prawy „Carousel“ an die Volksoper Wien, 46 Jahre später setzt Regisseur Henry Mason den Klassiker gemeinsam mit seinem Ausstatter Jan Meier in Szene. Das Regieduo hat hier bereits 2014 die Erfolgsproduktion „Der Zauberer von Oz“ erarbeitet und trifft nun erstmals auf Musicalspezialisten Joseph R. Olefirowicz am Pult des Volksopernorchesters. In der Titelpartie gibt Daniel Schmutzhard als Karussell-Ausrufer Billy Bigelow sein Musicaldebüt, Mara Mastalir singt seine Julie.


„Sweeney Todd“, Wiederaufnahme 12. Juni 2018

„Sweeney Todd“ – nach dem gleichnamigen Schauspiel von Christopher G. Bond (1973); Musik und Liedtexte: Stephen Sondheim; Buch: Hugh Wheeler; Deutsche Fassung: Wilfried Steiner; Inszenierung: Matthias Davids; Choreographie: Florian Hurler; Bühnenbild: Mathias Fischer-Dieskau; Kostüme: Susanne Hubrich; Licht: Fabrice Kebour; Dirigent: Joseph R. Olefirowicz. Darsteller: Morten Frank Larsen (Sweeney Todd), Dagmar Hellberg (Mrs. Nellie Lovett), Robert Meyer/Kurt Schreibmayer (Richter Turpin), Tom Schimon (Tobias Ragg), Ben Connor/Alexander Pinderak (Anthony Hope), Anita Götz (Johanna), Kurt Schreibmayer/Wolfgang Gratschmaier (Büttel Bamford), Mehrzad Montazeri (Rodolfo Pirelli), Patricia Nessy (Bettlerin), Franz Suhrada (Jonas Fogg), Georg Wacks (Vogelhändler). Uraufführung: 11. März 1979, George Gershwin Theatre, New York City. Premiere: 14. September 2013, Wiederaufnahme: 12. Juni 2018, Volksoper Wien.

Morten Frank Larsen, © Johannes Ifkovits

„Der Österreichische Musiktheaterpreis 2015 für die beste Produktion geht an… Sweeney Todd!“ So stolz die Volksoper auf diese Ehre war, Sondheims Meisterwerk ist Preise gewöhnt: Es wurde 1979 mit den sechs wichtigsten Tony-Awards (Bestes Musical, Beste Partitur, Bestes Buch, Bester Hauptdarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Beste Regie) ausgezeichnet. Nun kehrt die Erfolgsproduktion zurück, um unter den Anwesenden wieder Schauer, Lachstürme und Rührung zu verbreiten. Der Barbier Sweeney Todd will nach Jahren der Verbannung blutige Rache an seinem Peiniger Richter Turpin nehmen. Als ihm dieser entwischt, wird Todd im Wahn zum Serienmörder: Er schneidet seinen Kunden die Kehlen durch; seine Komplizin, die Pastetenbäckerin Mrs. Lovett, stellt aus den Opfern Fleischpasteten her…

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