Ankündigung: „Don Camillo & Peppone“

„Don Camillo & Peppone“ – nach „Il Mondo Piccolo“ von Giovannino Guareschi; Musik: Dario Farina; Liedtexte, Buch: Michael Kunze; Regie: Andreas Gergen; Choreografie: N. N.; Ausstattung: N. N.; Musical Supervision & Orchestrierung: Koen Schoots; Musikalische Leitung: Robert Paul. Darsteller: N. N. (Die alte Gina, Erzählerin), N. N. (Don Camillo, Pfarrer von Boscaccio), N. N. (Giuseppe Botazzi, genannt Peppone, Bürgermeister von Boscaccio), N. N. (Gina, ein junges Mädchen), N. N. (Mariolino, ein junger Mann), N. N. (Filotti, Ginas Vater), N. N. (Nonno, Ginas Großvater), N. N. (Brusco, Mariolinos Vater), N. N. (Laura Castelli, Lehrerin), N. N. (Maria, Ginas Mutter), N. N. (Cecilia, eine junge Frau), N. N. (Dottore, Arzt), u. a. Uraufführung: 30. April 2016, Theater St. Gallen. Österreichische Erstaufführung: Herbst 2016, Ronacher, Wien.



„Don Camillo & Peppone“


Musical-Uraufführung des Theaters St. Gallen und der Vereinigten Bühnen Wien


Gemeinsam bringen die beiden renommierten Kulturbetriebe Theater St. Gallen und die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) 2016 das Musical „Don Camillo & Peppone“ auf die Bühne. Der Klassiker – bekannt durch die legendären Romane und die berühmten Verfilmungen – wird am 30. April 2016 in der Schweiz Uraufführung feiern, bevor dann im Herbst desselben Jahres im Wiener Ronacher die Österreichischen Erstaufführung über die Bühne geht. Buch und Liedtexte stammen von Grammy-Preisträger Michael Kunze, die Musik schrieb einer der prominentesten italienischen Komponisten, Dario Farina – vielen bekannt durch seine Kult-Pop-Songs wie „Felicità“ oder durch seine viel beachteten Filmmusiken (Rossini). Musical Supervision und Orchestration steuert VBW-Musikdirektor Koen Schoots bei. Für die Regie zeichnet der Operndirektor des Salzburger Landestheaters, Andreas Gergen, verantwortlich, der international bereits mehr als 50 Opern, Operetten und Musicals inszeniert hat, darunter zahlreiche Uraufführungen.

Operndirektor Peter Heilker, Michael Kunze und Dario Farino; © Theater St. Gallen, Foto Anna-Tina Eberhard

Zum Inhalt:
Don Camillo, der Pfarrer von Boscaccio, ist entsetzt. Vorwurfsvoll blickt er zum Kruzifix empor. „Wie konntest du das zulassen?“ Jesus antwortet, so sei nun mal die Demokratie, schließlich hätten die Armen Gründe genug, einen kommunistischen Bürgermeister zu wählen.

 So beginnt unser heiteres Musical über den Pfarrer Don Camillo und seinen Gegenspieler Peppone, den neuen Bürgermeister von Boscaccio. Es ist das Jahr 1947, und der Ort ist ein Dorf in der norditalienischen Poebene. In dem scheinbar verschlafenen Nest wird ein Streit ausgetragen zwischen den tradierten Werten und den Idealen einer sozialen Revolution. Nicht einmal Jesus kann den aufgebrachten Pfarrer besänftigen. Im zurückliegenden Krieg hat er, anders als andere Kleriker, als Partisan gegen die Faschisten gekämpft. Jetzt wird er Peppone und seine Genossen bekämpfen. Notfalls mit dem Gewehr, das er in der Sakristei versteckt hat.
 Der neue Bürgermeister ist für Don Camillo kein Unbekannter. Im Widerstand gegen die überwundene Diktatur stand er sogar an seiner Seite. Doch Peppones politische Richtung lehnt er entschieden ab. Ähnlich entschieden ist die Haltung seines Gegners. Peppone hält sich für den Repräsentanten einer neuen, besseren Zeit. Er kämpft für eine bessere Welt, auch wenn die Schlagworte der kommunistischen Partei sich im Wortschatz dieses einfachen Mannes seltsam ausnehmen. Die Kirche betrachtet er als finstere Macht, die den Fortschritt aufhält.
 So treten sie gegeneinander an: listenreich und wortgewandt der eine, sturköpfig und unnachgiebig der andere. Auf der Seite Don Camillos stehen die reichen Gutsbesitzer und konservativen Kirchgänger, hinter Peppone die armen Lohnarbeiter und die fortschrittliche Intelligenz. Die einen verachten die anderen, und nicht selten wird aus Verachtung blanker Hass.

Riccardo Greco, Myrthes Monteiro, Dario Farino, Michael Kunze, VBW Musical-Intendant Christian Struppeck und Peter Heilker; © Theater St. Gallen, Foto Anna-Tina Eberhard

 Solange es nur um Worte, Ideen und Ansprüche geht, sorgt der Streit nur für Unfrieden im Ort. Doch eine verheerende Überschwemmung macht deutlich, dass man im Notfall aufeinander angewiesen ist. Und als bald darauf ein Streik den gesamten Viehbestand zu vernichten droht, erkennen Don Camillo und Peppone, dass die bedingungslose Konfrontation das Dorf ins Elend stürzen wird.

 Zum wirklichen Umdenken führt aber erst ein junges Liebespaar. Gina, die Tochter des Grundbesitzers Filotti, liebt Mariolino, den Sohn des armen Brusco. Es ist die klassische Romeo-und-Julia-Geschichte: Zwei verfeindete Familien versuchen mit allen Mitteln die Verbindung ihrer Kinder zu verhindern. Man weiß, wie das bei Shakespeare endet. Auch in diesem Fall sehen die Liebenden keinen anderen Ausweg, als den gemeinsamen Tod. Zum Glück erfahren Don Camillo und Peppone rechtzeitig, dass die beiden ins Wasser gehen wollen. Sie alarmieren die Bewohner des Orts, und gemeinsam spürt die Dorfgemeinschaft im allerletzten Moment das verzweifelte Paar auf. Der Schock führt zur Einsicht. Weder Don Camillo noch Peppone wird Boscaccio je ganz gehören. Statt einander zu bekämpfen, wird man sich wohl verständigen und einander ertragen müssen.
 Die Hochzeit von Gina und Mariolino beendet nicht allen Streit im Dorf. Aber sie wird ein Fest der Toleranz, das die Bewohner gemeinsam feiern.

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