Vorschau: „Company“

„Company“ – Musik, Gesangstexte: Stephen Sondheim; Buch: George Furth; Deutsche Bearbeitung: Michael Kunze; Inszenierung: Roland Hüve; Choreografie: Katharina Wiedenhofer; Musikalische Leitung: William Ward Murta; Bühne und Kostüme: Timo Dentler, Okarina Peter. Darsteller: Alexander Franzen (Robert), Melanie Kreuter (Sarah), Thomas Winter (Harry), Jessica Krüger (Susan), Frank Wöhrmann (Peter), Michaela Duhme (Jenny), Tilman von Blomberg (David), Carolin Soyka (Amy), Thomas Klotz (Paul), Kerstin Marie Mäkelburg (Joanne), Nico Gaik (Larry), Roberta Valentini (April), Rebecca Stahlhut (Marta), Karin Seyfried (Kathy). Uraufführung: 26. April 1970, Alvin Theatre, New York City. Deutschsprachige Erstaufführung: 6. Januar 1973, Schauspielhaus Düsseldorf. Premiere: 5. Mai 2012, Theater Bielefeld.



„Company“


Ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte des Broadway-Musicals


Ist man erst erwachsen, wenn man verheiratet ist? Wann ist jemand „bereit zur Ehe“? Sind Bindungsunfähige die schlechteren Menschen? Reicht das schnelle, kurze Glück mit wechselnden Partnern nicht völlig aus, um sich wohlzufühlen? Fragen wie diese sind heute genauso aktuell wie 1970, als Stephen Sondheim und George Furth das New-York-Musical „Company“ schrieben. Robert, ein lediger und (auch beruflich) erfolgreicher Womanizer, wird 35. Seine Freunde wünschen ihm viel Glück und endlich „seine erste Ehefrau“, doch als er die Paare reihum besucht, bemerkt er eine ganze Reihe von Rissen in den Fassaden der „glücklichen Ehe“. Komik und Tragik liegen dicht beieinander, wenn Sarah und Harry entdecken, dass Karate eine gute Ersatzbefriedigung darstellt, wenn Susan und Peter sich scheiden lassen, um sich danach viel besser zu verstehen oder wenn Susans Mann Peter Robert urplötzlich einen Antrag macht. Auch seine drei Freundinnen überraschen Robert mit ungewöhnlichen Einsichten, doch nach und nach lautet ihr Credo „Bobby is my hobby and I´m givin´ it up“, und der Mittdreißiger muss hart gegensteuern, um nicht plötzlich in eine Midlifecrisis zu geraten, und dazu noch als Single! In pointiert gesungenen Kommentaren, temporeichen Ensembles, urkomischen Duetten und sentimentalen Solos huldigt „Company“ der Frage „Wie möchte ich leben, und wenn ja, mit wem?“ „Company“ ist als Paradebeispiel eines so genannten Konzept-Musicals, in dem eine in verschiedenen Episoden beleuchtete zentrale Idee eine lineare Handlung ersetzt, ein Meilenstein in der Entwicklungsgeschichte des Broadway-Musicals.

„Company“, Ensemble, Foto: Matthias Stutte, © Theater Bielefeld

Die Neuproduktion ist zugleich ein Who’s who der jüngsten Bielefelder Musicalerfolge: Alexander Franzen, Roberta Valentini, Karin Seyfried, Carolin Soyka, Thomas Winter, Frank Wöhrmann, Tilmann von Blomberg, Rebecca Stahlhut, Thomas Klotz, Michaela Duhme und Jessica Krüger spielten in „Chess – Das Musical“, „The Birds of Alfred Hitchcock“, „The Scarlet Pimpernel“, „Crazy for you“, „Jekyll & Hyde“, „She loves me“ und „Anything goes“ mit oder traten in „Songs for a New World“ und „Du bleibst schön hier“ im Loft des Stadttheaters auf. Mit Melanie Kreuter gesellt sich eine der Säulen des Bielefelder Opernensembles dazu, und mit Kerstin Marie Mäkelburg und Nico Gaik zwei willkommene neue Gäste. Das Kreativteam mit Roland Hüve (Inszenierung), Okarina Peter und Timo Dentler (Bühne und Kostüme) hat am Stadttheater Bielefeld schon eine ganze Reihe erfolgreicher Produktionen herausgebracht, erstmals dabei ist Katharina Wiedenhofer als Choreografin. William Ward Murta leitet „Company“ musikalisch mit einer Live-Band. Einführungen gibt es – außer zur Premiere – 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Loft.

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